Was sind Windpocken?
Eine hochansteckende Krankheit die vom Varicella-Zoster-Virus (VZV) ausgelöst werden. Sie werden durch winzig kleine Tröpfchen in der Luft, die eingeatmet werden, sehr leicht von Mensch zu Mensch übertragen. Daher auch der Name Windpocken.
Die gute Nachricht ist, dass eine Infektion in der Regel zu einer lebenslangen Immunität gegenüber Windpocken führt, die Viren aber bleiben dennoch im Körper und können später eine Gürtelrose auslösen.
Epidemiologische Daten für die Schweiz haben folgende jährliche Krankheitslast durch Varizellen ergeben:
Varizellen-Fälle
Komplikationen
Hospitalisierungen
Todesfälle
Für wen sind Varizellen gefährlich?
Schwere Varizellen-Erkrankungen stellen zwar eine Gefahr für die vulnerabelsten Bevölkerungsgruppen dar, sind aber nicht auf Hochrisikogruppen beschränkt.
Das kongenitale Varizellensyndrom kann zu Missbildungen der Gliedmassen, des Gehirns und der Augen sowie zu niedrigem Geburtsgewicht führen. Varizellen können bei Neugeborenen lebensbedrohlich sein.
Bei älteren Patienten ist das Risiko von varizellenassoziierten Komplikationen höher.
Bei Patienten, deren Immunsystem geschwächt ist oder die bestimmte Therapien erhalten, kann das Risiko von schwerwiegenden varizellenassoziierten Komplikationen besonders hoch sein.
Varizellen können während der Schwangerschaft schwerer verlaufen und bei bis zu 2 % der Kinder von Müttern, die in den ersten 20 Schwangerschaftswochen infiziert waren, zu einem kongenitalen Varizellensyndrom führen.
Obwohl schwerwiegende Erkrankungen häufiger bei immungeschwächten Personen vorkommen, sind die meisten Todesfälle durch Varizellen bei gesunden Kindern zu verzeichnen, was der hohen Inzidenz der Erkrankung geschuldet ist.
Allerdings können gelegentlich Komplikationen wie bakterielle Hautinfektionen auftreten. Schwerwiegende Komplikationen wie Pneumonie, Enzephalitis und Meningitis sind selten. Wenn die Krankheit erst im Erwachsenenalter auftritt, ist das Komplikationsrisiko höher als bei Kindern.
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Windpocken erkennen
Auch andere Krankheiten können zu Ausschlägen führen, daher sollten Sie nicht einfach davon ausgehen, dass es sich um Windpocken handelt.
Hat man sich mit Windpocken infiziert, treten zwei bis drei Wochen nach Ansteckung leichtes Fieber und Müdigkeit auf.
Wie viele Flecken auftreten, variiert von Person zu Person; einige Menschen haben kaum welche, während andere von Kopf bis Fuß bedeckt sind.
Anschliessend entsteht ein oft juckender Hautausschlag. Die kleinen roten Flecken entwickeln sich zu Pusteln und Bläschen, welche schliesslich austrocknen, eine Kruste bilden und dann abfallen.
Die Viren werden durch winzig kleine Tröpfchen in der Luft, die eingeatmet werden, sehr leicht von Mensch zu Mensch übertragen.
Eine mit Windpocken infizierte Person ist bereits zwei Tage vor dem Auftreten des Hautausschlags ansteckend und bleibt ansteckend bis zum Zeitpunkt wo die letzten Bläschen zu Krusten geworden sind. Dies dauert etwa fünf Tage.
Flecken, Juckreiz und Zeit zu Hause
Bei gesunden Kindern benötigen Windpocken in der Regel keine medizinische Behandlung. Ihr Apotheker kann Sie jedoch über Medikamente beraten, die helfen können, den Juckreiz oder Schmerzen und Unannehmlichkeiten zu lindern. In der Regel heilt die Krankheit innerhalb einiger Tage von selbst aus. Wenn es zu Komplikationen kommen sollte, wird Ihr Arzt Sie über die richtige Behandlung informieren.
Wenn Sie einen Arzttermin vereinbaren müssen, teilen Sie bereits dem Empfang mit, dass Ihr Kind Windpocken hat. Möglicherweise müssen Sie einen gesonderten Termin vereinbaren, um andere Patienten nicht zu infizieren.
Nicht kratzen! Sonst können dauerhafte Narbenbildung und Infektionen auftreten. Wenn Ihr Kind nicht aufhören kann zu kratzen, versuchen Sie es mit Handschuhen - besonders für die Nacht.
Sprechen Sie mit Ihrem Apotheker über die Verwendung von kühlenden Cremes oder Gelen zur Linderung des Juckreizes.
Geben Sie Ihrem Kind viel Flüssigkeit und greifen Sie auf eine Ernährung mit weichen, kalten Lebensmitteln zurück, wenn sich Windpockenwunden im Mund entwickelt haben sollten.
Windpocken behandeln und vorbeugen
Die Windpockenimpfung wird seit Januar 2023 von der BAG (Bundesamt für Gesundheit) als teil des routinemässigen Impfplans empfohlen.
Laut der neuen Empfehlung sollten alle Kinder zwei Mal gegen Windpocken geimpft werden, im Alter von 9 und 12 Monaten. Eine Nachhohlimpfempfehlung gibt es auch für alle Kinder, Jugendliche und Erwachsen zwischen 1 und 39 Jahre, die noch nicht an Varizellen erkrankt waren oder die nur eine Impfdosis erhalten haben.
Der Impfstoff ist möglicherweise nicht für Menschen mit bestimmten Krankheiten geeignet. Bei weiteren Fragen über Windpocken über eine Impfung gegen Windpocken, wenden Sie sich bitte an Ihren Kinderarzt, Hausarzt oder Apotheker.
Windpocken nicht weitergeben
Da Windpocken sehr ansteckend sind, sollten Sie versuchen, die Ansteckungen zu verhindern, indem Sie den Kontakt mit anderen Personen vorerst vermeiden. Vermeiden Sie insbesondere den Kontakt mit Menschen mit erhöhtem Komplikationsrisiko, wie Schwangere und Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
Das heißt, keine Schule und kein Kindergarten, bis die letzte Blase passé ist.
Wenn Sie einen Flug geplant haben, dürfen Sie je nach Fluggesellschaft möglicherweise erst fliegen, sobald kein Bläschen mehr sichtbar ist.
Wenn das Kind nicht mehr ansteckend ist, der Ausschlag aber noch sichtbar ist, benötigen Sie möglicherweise ein ärztliches Attest.
Ein Kind mit Windpocken benötigt in der Regel. Also müssen Sie sich eventuell frei nehmen, um sich um Ihr Kind zu kümmern.
Schützen Sie Ihr Umfeld
Windpocken sind in der Regel harmlos, können aber gelegentlich zu schweren Komplikationen führen, insbesondere bei Erwachsenen, Schwangeren, Neugeborenen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
Menschen in diesen Risikogruppen haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, Komplikationen wie Sekundärinfektionen zu erleiden. Bei schwangeren Frauen besteht zusätzlich ein geringes Risiko, dass die Infektion auf das Ungeborene übertragen oder ein Geburtsfehler verursacht werden könnte.
Suchen Sie unbedingt einen Arzt auf, wenn Sie sich in einer der Risikogruppen befinden und den Verdacht haben, an Windpocken erkrankt zu sein.
Mögliche Komplikationen:
Infektionen, die durch schädliche Bakterien verursacht werden, welche in die Haut eindringen und sie rot, geschwollen und schmerzänfällig machen.
Lungenentzündungen, die anhaltenden Husten, Atembeschwerden und Brustschmerzen verursachen können.
Probleme während der Schwangerschaft und das Risiko, die Infektion auf das Ungeborene zu übertragen.
Im Zusammenhang mit Windpocken, müssen nicht immer Komplikationen auftreten. Allerdings sollten Sie auf geschwollene oder schmerzanfällige Haut, Atembeschwerden oder Dehydrierung achten.
Wenn Sie mögliche Anzeichen von Komplikationen sehen, wenden Sie sich sofort an Ihren Haus- oder einen Notarzt.
Bei Menschen, die eine Windpockeninfektion durchgemacht haben, besteht das Risiko im späteren Leben an Gürtelrose zu erkranken. Dies kann passieren, wenn das Immunsystem schwach ist (z.B. durch Stress oder bestimmte Krankheiten) und das Windpockenvirus reaktiviert wird. Obwohl beide Krankheitsbilder durch das gleiche Virus verursacht werden, handelt es sich bei Windpocken und Gürtelrose um unterschiedlich verlaufende Krankheiten.
Wann Sie Ihren Hausarzt kontaktieren sollten
Windpocken sind in der Regel harmlos und heilen nach etwa einer Woche von selbst aus. Einige Menschen können jedoch schwer krank werden und müssen einen Arzt aufsuchen.
Wenden Sie sich an Ihren Hausarzt wenn:
- Sie unsicher sind, ob es sich um Windpocken handelt.
- Sie als Erwachsener Windpocken bekommen.
- Sie während Ihrer Schwangerschaft mit Windpocken in Kontakt kommen.
- Ihr Baby bereits im Alter von weniger als vier Wochen an Windpocken erkrankt.
- Ihr Immunsystem geschwächt ist und Sie Windpocken ausgesetzt sind.
- Ihnen Anzeichen von Komplikationen während des Krankheitsverlaufs auffallen.
- Die Symptome sich nach sechs Tagen nicht gebessert haben.
Weitere Informationen zur Behandlung von Windpocken finden Sie auf der Website vom Bundesamt für Gesundheit:
MSD unterstützt oder empfiehlt keine Inhalte auf dieser Website, sondern weist diese als kompetente Quelle für zusätzliche Informationen aus.