1. Messen Sie Ihren Blutzucker regelmässig
Das Leben mit Typ-2-Diabetes bedeutet, dass Sie Ihren Blutzucker regelmässig messen und beobachten müssen. Auf diese Weise lernen Sie besser einzuschätzen, wie Ihr Körper auf Nahrung, Bewegung und Medikamente reagiert.
Besprechen Sie mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin, wie häufig Sie Ihren Blutzucker messen sollten und notieren Sie die Werte. Wenn Sie möchten, laden Sie sich die folgende Übersicht herunter und notieren Sie Ihre Werte darin.
2. Achten Sie auf die richtige Ernährung bei Typ-2-Diabetes
Was Sie essen und trinken hat einen direkten Einfluss auf Ihren Blutzuckerspiegel. Deshalb ist es wichtig, dass Sie verstehen, was Zucker, Fett und Kohlenhydrate in Ihrem Körper bewirken. Setzen Sie sich mit Ihrem Essverhalten auseinander und lernen Sie, was die Nährwertangaben auf den Lebensmitteln bedeuten. Die Wahl für Sie geeigneter Nahrungsmittel hilft Ihnen, den Blutzucker zu kontrollieren.
Weitere Informationen dazu finden Sie unter «Diabetes Typ 2 und Ernährung».
3. Trinken Sie Wasser!
In der Schweiz kommt wunderbar sauberes und schmackhaftes Wasser direkt aus der Leitung. Es löscht den Durst hervorragend und wirkt sich nicht auf Ihren Blutzuckerspiegel aus. Versuchen Sie auf Wasser umzusteigen und gesüsste Getränke so häufig wie möglich wegzulassen. Ungesüsster Kräuter- und Früchtetee zum Beispiel mit Ingwer, Pfefferminzblättern oder Gurkenscheiben ist auch sehr empfehlenswert.
Fruchtsaft enthält in der Regel viel Zucker, der Ihren Blutzucker ansteigen lässt. Wenn Sie zwischendurch doch mal Lust auf ein Süssgetränk haben, mischen Sie ein Glas Fruchtsaft mit Wasser z.B. mit 1/5 Saft und 4/5 Wasser oder weniger. Je weniger süss, desto besser.
4. Schenken Sie Ihren Füssen besondere Aufmerksamkeit
Typ-2-Diabetes kann zu verschiedenen Komplikationen und Folgeerkrankungen führen. Dazu gehören auch eine schlechte Durchblutung und Nervenschäden an Beinen und Füssen. Diese können dazu führen, dass Sie Schmerzen, Hitze oder Kälte nicht oder nur eingeschränkt empfinden oder Ihre Beine und Füsse sich taub anfühlen. Dadurch kann es vorkommen, dass sich Wunden und Infektionen verschlimmern, weil Sie sie nicht spüren.
- Kontrollieren Sie Ihre Füsse täglich auf Blasen, Rötungen, Risse und Wunden und prüfen Sie, ob Sie die Berührung Ihrer Füsse spüren.
- Kontaktieren Sie umgehend Ihren Arzt/Ihre Ärztin, wenn Sie Veränderungen oder Beschwerden an Ihren Füssen bemerken.
5. Bewegen Sie sich regelmässig!
Körperliche Aktivität und Bewegung können den Blutzuckerspiegel senken, die Insulinempfindlichkeit verbessern, Übergewicht abbauen und hohem Blutdruck entgegenwirken. Bauen Sie regelmässige Bewegung in Ihren Tagesablauf ein.
Vielleicht helfen Ihnen auch diese Informationen und Tipps.
6. Verzichten Sie auf Tabak
Rauchen fördert bei Menschen mit Typ-2-Diabetes das Risiko für Folgeerkrankungen und Komplikationen. Geben Sie das Rauchen auf, auch wenn es Ihnen anfänglich vielleicht schwer fällt. Es lohnt sich aus folgenden Gründen:
- Sie senken Ihr Risiko für schwerwiegende Komplikationen wie Schlaganfall und Herzinfarkt sowie für Krebserkrankungen.
- Ihr Geschmackssinn wird verstärkt: Speisen und Getränke schmecken plötzlich wieder besser.
- Sie fühlen sich insgesamt leistungsfähiger und wohler.
- Sie sparen Geld, das Sie nun für andere Dinge ausgeben können.
Lassen Sie sich von Ihrer Familie und Freunden unterstützen und fragen Sie in Ihrer Apotheke nach Hilfsmitteln, die Ihnen den Rauchstopp erleichtern können.
7. Führen Sie eine Medikamentenliste
Führen Sie eine Medikamentenliste, in der sie rezeptpflichtige, rezeptfreie und pflanzliche Medikamente sowie Nahrungsergänzungsmittel notieren. Nehmen Sie diese Liste zu jeder ärztlichen Konsultation und in die Apotheke mit.
Am besten beziehen Sie alle Medikamente am selben Ort, also bei Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin oder in der Apotheke, um den Überblick zu behalten und zu wissen, welches Medikament für welche Krankheit nötig ist.
8. Verwenden Sie ein Medikamenten-Dosiersystem
Haben Sie sehr viele Medikamente, die Sie täglich einnehmen müssen? Verwenden Sie ein Medikamenten-Dosiersystem. Es hilft Ihnen, Fehler bei der Einnahme zu vermeiden und zu bemerken, wenn Sie eine Einnahme vergessen haben. Diese könnten Sie in Absprache mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin rasch nachholen.
9. Bereiten Sie sich auf Ihren Arzttermin vor
Ihr Arzt/Ihre Ärztin ist eine Vertrauensperson. Versuchen Sie sich zu öffnen und alles anzusprechen, was Ihnen auf dem Herzen liegt. Auch wenn es Ihnen vielleicht unangenehm ist. Nur so kann Ihnen geholfen werden!
- Am besten notieren Sie die Fragen, die Sie stellen möchten schon vorher. Falls Sie Ihren Krankheitsverlauf dokumentiert haben und darüber sprechen möchten, nehmen Sie diese Notizen ebenfalls mit.
- Stellen Sie sicher, dass Sie die Antworten verstanden haben. Wiederholen Sie die wichtigsten Punkte in Ihren Worten und fragen Sie nach, wenn Ihnen etwas unklar ist.
10. Profitieren Sie vom Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen
Der Austausch mit Menschen, die wie Sie mit Typ-2-Diabetes leben, kann hilfreich und motivierend sein. Würden Sie sich in einer Gruppe mit anderen Betroffenen wohl fühlen? Versuchen Sie es. Nehmen Sie mit einer regionalen Diabetesgesellschaft in Ihrer Nähe Kontakt auf. Sie könnten vom Erfahrungsaustausch profitieren, an einem Bewegungsprogramm teilnehmen, Fortbildungsveranstaltungen besuchen oder Fragen stellen auf die Sie noch keine Antwort wissen.
Hier gelangen Sie zur Website von diabetesschweiz mit ihren regionalen Diabetesgesellschaften.
Medical Lead General Medicine at MSD Schweiz
Maria Virant hat Pharmazie studiert. Seit über 30 Jahren bekleidet sie verschiedene Positionen bei MSD Merck Sharp & Dohme. Sie ist unter anderem in der Immunologie, im Bereich Diabetes und in pulmonaler Hypertonie sehr erfahren. Seit 2019 leitet sie den Bereich «General Medicine» bei MSD und prüft die hier veröffentlichten Informationen auf Richtigkeit und Qualität.