Häufige Fragen zur Immuntherapie bei Krebs

Auf dieser Seite finden Sie häufige Fragen und Antworten, die für Sie nützlich sein können, wenn Sie als Neupatient:in mit einer Immuntherapie zur Behandlung von Krebs beginnen.

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Fragen zur Immuntherapie

Die Immuntherapie ist eine Behandlungsmethode, die darauf abzielt, das körpereigene Immunsystem zu stärken, damit es Krebszellen besser erkennen und bekämpfen kann. 

Im Gegensatz zu herkömmlichen Krebstherapien wie Chemotherapie oder Strahlentherapie, die oft auf direktes Abtöten von Krebszellen abzielen, nutzt die Immuntherapie die natürlichen Abwehrkräfte des Körpers, um den Krebs zu bekämpfen. Dabei werden Medikamente oder biologische Substanzen eingesetzt, um das Immunsystem gezielt zu aktivieren oder zu modulieren, damit es effektiver gegen den Krebs vorgehen kann.

Wenn Sie möchten, schauen Sie das Video Wie wirkt meine Immuntherapie im Körper?

Wie lange dauert (m)eine Immuntherapie?    Die Dauer der Immuntherapie hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschliesslich der Art und des Stadiums der Krebserkrankung, der Reaktion des Körpers auf die Behandlung sowie individueller Gesundheitsfaktoren und Behandlungspläne, die mit Ihrem medizinischen Team vereinbart wurden.

Einige Immuntherapien werden in regelmässigen Abständen über einen bestimmten Zeitraum, zum Beispiel über ein Jahr, verabreicht. In anderen Fällen muss die Immuntherapie längerfristig angewendet werden, möglicherweise über mehrere Jahre hinweg, besonders bei Krebsarten, die als chronische Erkrankungen betrachtet werden.

Es ist wichtig, den Behandlungsverlauf und eventuelle Änderungen oder Anpassungen mit Ihrem Behandlungsteam zu besprechen. Ihr Behandlungsteam kann Ihnen Informationen über die voraussichtliche Dauer der Immuntherapie und den Behandlungsplan entsprechend Ihrer individuellen Situation geben.

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Behandlung

Bei einer Krebserkrankung werden Sie in der Regel durch ein multidisziplinäres Behandlungsteam betreut. Die Zusammenarbeit dieser Fachpersonen ermöglicht eine umfassende Versorgung, die nicht nur die medizinischen Aspekte Ihrer Krankheit einschliesst, sondern auch Ihre emotionalen, psychologischen und sozialen Bedürfnisse berücksichtigt.

Zu Ihrem Behandlungsteam können Fachpersonen der folgenden medizinischen Bereiche zählen:

Onkologie
(allgemein medizinische Onkologie oder spezialisierte Fachrichtungen)
Die Aufgabe von Onkolog:innen besteht darin, sicherzustellen, dass Sie eine qualitativ hochwertige und umfassende Betreuung erhalten, die auf Ihre individuellen Bedürfnisse und Ihre spezifische Krebserkrankung zugeschnitten ist. Onkolog:innen begleiten und unterstützen Sie in allen Phasen der Krebserkrankung von der Diagnosestellung über die Behandlung bis hin zur Nachsorge.

Pathologie
Die Hauptaufgabe von Patholog:innen besteht darin, Gewebeproben zu analysieren, um Krebs zu diagnostizieren, den Typ, das Stadium und besondere Merkmale (Mutationen) des Krebses zu bestimmen sowie Informationen über die Aggressivität des Tumors zu liefern. Auf der Grundlage dieser Informationen kann ein individueller Behandlungsplan entwickelt werden. 

Radiologie
In der Radiologie werden bildgebende Verfahren wie Röntgen, Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT) und Positronenemissionstomographie (PET) durchgeführt. Die Bilder werden von den Radiolog:innen interpretiert und liefern wertvolle Informationen über den Ort, die Grösse und die Ausbreitung des Tumors sowie über mögliche Metastasen in anderen Bereichen des Körpers.

Radioonkologie
Radioonkolog:innen sind spezialisiert auf die Strahlentherapie bei Krebserkrankungen. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, hochenergetische Strahlung gezielt einzusetzen, um Krebszellen zu zerstören oder ihr Wachstum zu hemmen, während gesundes Gewebe geschont wird. Sie entwerfen individuelle Strahlentherapiepläne, die auf Ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten sind, und überwachen den Fortschritt der Behandlung, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Chirurgie
Chirurg:innen spielen insbesondere bei Frühformen eine zentrale Rolle in der Krebsbehandlung, indem sie Tumore und betroffenes Gewebe chirurgisch entfernen. Ihre Aufgaben umfassen die Diagnosebestätigung durch Biopsien, die Tumorresektion zur Entfernung von Krebsgewebe, die Entfernung von betroffenen Lymphknoten zur Beurteilung des Krebsstadiums sowie präventive Operationen bei hohem Krebsrisiko. Bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen kommt der Chirurgie primär eine unterstützende Bedeutung zu, da in der Regel mit rein chirurgischen Verfahren keine Krankheitskontrolle oder Heilung mehr erreicht werden kann.  

Spezialisierte Pflege
Spezialisierte Pflegefachpersonen beraten und klären auf, überwachen und verabreichen Therapien, unterstützen bei Nebenwirkungen, koordinieren und gewährleisten damit, dass Sie die bestmögliche Pflege und Unterstützung während des gesamten Krankheitsverlaufs erhalten. 

Psychoonkologie
Die Hauptaufgabe von Psychoonkolog:innen besteht darin, Ihnen und Ihren Angehörigen psychologische Unterstützung anzubieten, um mit den emotionalen, sozialen und existenziellen Herausforderungen der Krankheit umzugehen. Sie helfen dabei, Angst, Depressionen und Stress zu bewältigen, verbessern Ihre Lebensqualität und unterstützen Sie bei der Entwicklung von Bewältigungsstrategien. 

Sozialdienst
Die Aufgaben von Sozialarbeiter:innen umfassen die Hilfe bei der Bewältigung finanzieller Belastungen, die Vermittlung von Unterstützungsprogrammen und Ressourcen für Sie und Ihre Familien, die Koordination von Pflegeleistungen und die Bereitstellung von emotionaler Unterstützung und Beratung. Darüber hinaus unterstützen Sozialarbeiter:innen bei der Planung der Rückkehr nach der Behandlung und der Bewältigung von Lebensveränderungen, die durch die Krebserkrankung entstehen können. 

Komplementärmedizin
Die Komplementärmedizin unterstützt die konventionelle Therapie, indem sie zusätzliche Ansätze wie Akupunktur, Pflanzenheilkunde und Entspannungstechniken bietet, um Symptome zu lindern, die Lebensqualität zu verbessern und Nebenwirkungen der Krebsbehandlung zu reduzieren. Ihr Ziel ist es, ganzheitliche Unterstützung anzubieten und Ihr Wohlbefinden während Ihres Krankheitsverlaufs zu fördern. Bitte informieren Sie Ihr Behandlungsteam, wenn Sie eine komplementärmedizinische Behandlung wünschen oder bereits durchführen. 

Ernährungsberatung
Ernährungsberater:innen unterstützen Sie dabei, Ihre Ernährung an die besonderen Bedürfnisse während der Krankheit anzupassen. Sie bieten individuelle Empfehlungen zur Bewältigung von Nebenwirkungen wie Appetitlosigkeit, Übelkeit, Geschmacksveränderungen oder ungewollten Gewichtsverlust, die häufig im Zusammenhang mit Krebsbehandlungen auftreten können. Durch eine angepasste Ernährung kann die Ernährungsberatung dazu beitragen, die Energiezufuhr zu optimieren, Nährstoffmängel vorzubeugen, die Immunität zu stärken und die Genesung sowie Ihre Lebensqualität zu unterstützen.

Sie können die Immuntherapie in den meisten Fällen ambulant erhalten. Das bedeutet, dass Sie für die Kontrolle und Therapieverabreichung nur einige Stunden bis höchstens einen ganzen Tag in der Arztpraxis oder im Spital verbringen und im Anschluss wieder nach Hause in Ihr gewohntes Umfeld können.

Die Verabreichung einer Immuntherapie kann je nach Art des Medikaments und der Krebserkrankung variieren. Häufig wird die Immuntherapie als intravenöse Infusion verbreicht. Bei wenigen Medikamenten erfolgt die Injektion direkt in das Tumorgewebe. 

  • Intravenöse Infusion
    Bei der intravenösen Infusion wird das Medikament mit einer dünnen Nadel über eine Vene im Arm oder über einen zentralen Venenkatheter verabreicht.
  • Subkutane Injektion (Unter die Haut)
    Einige Immuntherapie-Medikamente werden als subkutane Injektionen verabreicht, bei denen das Medikament unter die Haut in den Bauch, den Oberschenkel oder den Oberarm injiziert wird.
  • Intratumorale Injektionen
    Bei einigen Krebsimmuntherapien werden die Medikamente direkt in den Tumor injiziert, um das Immunsystem gezielt zu aktivieren.

Ihr Behandlungsteam wird Ihnen genau erklären, welche Art der Immuntherapie Sie erhalten und wie diese verabreicht wird.

Es gibt verschiedene Immuntherapien, die als intravenöse Infusion oder als Injektion verabreicht werden. Die Vorbereitungszeit und die Dauer der Verabreichung können je nach verordneter Therapie variieren. 

Planen Sie Folgendes ein:

Zu Beginn der Therapiesitzung sprechen Sie mit dem Behandlungsteam über Ihr Befinden. Die Ärztin/der Arzt untersucht Sie und prüft anhand aktueller Laborwerte und Untersuchungen, ob die Immuntherapie verabreicht werden kann. 

Erhalten Sie die Immuntherapie als intravenöse Infusion, kann dies je nach Verordnung zwischen 30 Minuten und mehreren Stunden dauern. Sie werden während dieser Zeit streng überwacht. Wenn keine Symptome und unerwünschte Wirkungen auftreten und Sie sich wohlfühlen, können Sie im Anschluss wieder nach Hause. 

Wird Ihre Immuntherapie subkutan unter die Haut gespritzt, dauert dies nur wenige Minuten. Sie müssen aber auch hier Zeit für die Vorbereitung und die Nachbetreuung einplanen.

Es kann auch sein, dass Sie die Immuntherapie in Kombination mit anderen Medikamenten erhalten. Dann verlängert sich die Dauer Ihrer Therapiesitzung entsprechend.

Wenn Sie möchten, schauen Sie das Video oder lesen den Text «Was passiert am Tag meiner Infusion»?

Für die Vorbereitung auf Ihre Therapietermine ist wichtig, dass Sie wissen, welche Therapie Sie bekommen, wo und wie Ihnen diese verabreicht wird, wie lange das in etwa dauert und was zur Vorbereitung darauf notwendig ist. Deshalb sollten Sie vorher mit Ihrem Behandlungsteam sprechen und sicherstellen, dass Sie über alles informiert sind.

Vielleicht hilft Ihnen die folgende Checkliste:

Dauer
Fragen Sie, wie viel Zeit Sie für die Therapiesitzung einplanen sollten.

Dokumente
Fragen Sie, welche Dokumente und Informationen Sie an den Termin mitnehmen müssen.

Medikamente
Möglicherweise gibt es Medikamente, die Sie vor Ihrem Termin einnehmen müssen. Befolgen Sie die Anweisungen Ihres Behandlungsteams.

Ernährung
Stärken Sie sich vor dem Termin und achten Sie darauf, dass Sie genug getrunken haben. 

Bequeme Kleidung
Tragen Sie lockere und bequeme Kleidung, die Ihnen Bewegungsfreiheit bietet und es dem Behandlungsteam erlaubt, Untersuchungen durchzuführen und die Immuntherapie zu verabreichen.

Begleitperson
Denken Sie daran, Ihre Begleitperson zu informieren. Teilen Sie ihr die Termine mit und sagen Sie ihr, wieviel Zeit sie ungefähr einplanen sollte.

Ablenkung und Beschäftigung
Fragen Sie, wie lange Ihre Therapiesitzung in etwa dauert. Nehmen Sie etwas zur Beschäftigung mit, wie z.B. ein Buch, Musik oder Unterhaltung auf Ihrem Tablet oder Smartphone. Bitte denken Sie daran, Kopfhörer mitzubringen.

Notizen
Nehmen Sie sich etwas zum Schreiben mit. Vielleicht möchten Sie sich etwas notieren, das Sie später noch einmal nachlesen möchten.

Entspannung und Ruhe
Gönnen Sie sich vor und nach dem Termin Ruhe und Entspannung. 

Sie dürfen jederzeit eine Begleitperson mitbringen, wenn Sie das wünschen. Machen Sie es davon abhängig, wie es Ihnen geht und was Sie gerade brauchen. Es ist wichtig, dass Sie sich sicher und wohl während der Therapie fühlen.

Sie erhalten an Ihrem Therapietermin je nach Ihrem individuellen Therapieplan ein oder mehrere Krebsmedikamente. Wie Sie sich danach fühlen, kann von Person zu Person unterschiedlich sein und hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschliesslich des spezifischen Medikaments, Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand und Ihrer individuellen Reaktion auf die Behandlung.

Es ist möglich, dass Reaktionen und unerwünschte Wirkungen auftreten, zu denen unter anderen auch Müdigkeit, Schwäche und allgemeines Unwohlsein zählen. Allerdings kann es auch sein, dass Sie keine Beeinträchtigung durch die Therapie spüren.

Sie sollten nur mit dem Auto fahren, wenn Sie sicher sind, dass Sie sich wohl fühlen. Müdigkeit oder ein Schwächegefühl sind sehr häufige unerwünschte Wirkungen von Immuntherapien. Wenn Sie sich unwohl oder müde fühlen, sollten Sie auf keinen Fall mit dem Auto nach Hause fahren.

Ob Ihre Immuntherapie erfolgreich ist oder nicht, steht in direktem Zusammenhang mit den definierten Therapiezielen und den Fortschritten bei der Erreichung dieser Ziele. 

Die Therapieziele können unterschiedlich sein und auf Heilung, Krankheitsstillstand oder Verbesserung/Erhaltung der Lebensqualität ausgerichtet sein.

Hinweise auf einen Therapieerfolg können sein:

Tumorreaktion
Der Tumor verkleinert sich, wächst langsamer oder seine Aktivität nimmt ab. 

Verbesserung der Symptome 
Symptome wie z.B. Schmerzen, nehmen ab und Sie fühlen eine verbesserte körperliche Verfassung.

Langfristige Stabilisierung
Ihr Gesundheitszustand bleibt über einen längeren Zeitraum stabil.

Bitte beachten Sie, dass es eine gewisse Zeit dauern kann, bis die Immuntherapie ihre volle Wirkung entfaltet. 

Ihr Behandlungsteam wird Ihnen den geschätzten Zeitrahmen für mögliche Veränderungen mitteilen.

Aus welchen Gründen muss die Behandlung abgebrochen werden?    Es gibt mehrere Gründe, aus denen eine Immuntherapie-Behandlung abgebrochen werden muss. Dazu zählen unter anderem Ihr allgemeiner Gesundheitszustand, die Art der Krebserkrankung und die Reaktion auf die Behandlung.

Unverträglichkeit oder Nebenwirkungen
Wenn die Nebenwirkungen der Immuntherapie zu schwerwiegend sind und das Nutzen-Risiko-Verhältnis nicht mehr akzeptabel ist, wird Ihr Behandlungsteam erwägen, die Behandlung abzubrechen oder anzupassen.

Fehlende Wirksamkeit
Wenn die Immuntherapie nicht die erwarteten Ergebnisse zeigt, der Tumor nicht auf die Behandlung anspricht und die Krankheit trotz der Behandlung voranschreitet, könnte ein Abbruch oder eine Änderung der Therapie in Erwägung gezogen werden.

Erreichen der Therapieziele
Wenn die Therapieziele erreicht wurden, kann die Immuntherapie möglicherweise beendet werden.

Unvorhergesehene Umstände
Es können unerwartete medizinische oder persönliche Umstände auftreten, die eine Fortsetzung der Immuntherapie beeinträchtigen.

Die Entscheidung, eine Behandlung abzubrechen oder fortzusetzen, ist komplex und erfordert eine umfassende Abwägung aller Faktoren. Ihr Behandlungsteam wird eng mit Ihnen zusammenarbeiten, um die bestmögliche Entscheidung für Ihre individuelle Situation zu treffen. 

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Symptome und Nebenwirkungen

Wie alle Arzneimittel kann auch eine Immuntherapie unerwünschte Wirkungen hervorrufen. Diese können teilweise schwerwiegend sein und jederzeit während der Behandlung oder auch nach Beendigung der Behandlung auftreten. 

Was Sie wissen sollten:

  • Die Immuntherapie unterscheidet sich von anderen medikamentösen Krebstherapien, wie zum Beispiel der Chemotherapie, da sie dazu führen kann, dass das Immunsystem auch gesunde Zellen angreift. Dies kann zu sogenannten "immunbedingten unerwünschten Wirkungen" führen, die zu jedem Zeitpunkt der Behandlung, manchmal auch danach, auftreten und teilweise schwerwiegend sein können.
  • Es gibt verschiedene Arten von Immuntherapien, die unterschiedliche Nebenwirkungen verursachen können. 

Es ist sehr wichtig, dass Sie auf mögliche Anzeichen und Beschwerden achten und diese Ihrem Behandlungsteam umgehend mitteilen.

Wenn zu Hause Symptome oder Nebenwirkungen auftreten, müssen Sie wissen, was zu tun ist und an wen Sie sich wenden sollen.

Notieren Sie die Symptome
Halten Sie genau fest, welche Anzeichen oder Beschwerden Sie bemerken und wann. Das hilft Ihrem Behandlungsteam besser zu verstehen, wie Sie auf die Therapie reagieren und ob Anpassungen im Therapieplan notwendig sind.

Kontaktieren Sie das Behandlungsteam
Es ist wichtig, dass Sie Ihre Symptome oder Veränderungen in Ihrem Befinden frühzeitig und umgehend dem Behandlungsteam mitteilen. Oft sind Nebenwirkungen einfacher zu behandeln, wenn sie noch mild sind. 

Befolgen Sie die Anweisungen des Behandlungsteams und behandeln Sie sich nicht selbst. Sie werden von Ihrem Behandlungsteam instruiert, wie Sie weiter vorgehen sollen. Es kann sein, dass eine Medikamenteneinnahme und/oder eine sofortige laborchemische und körperliche Untersuchung erforderlich ist/sind.

Informieren Sie Ihre Angehörigen/Bezugspersonen
Zögern Sie nicht, bei Bedarf Unterstützung und Hilfe anzufragen und anzunehmen.

Notieren Sie die Entwicklung
Halten Sie in einem Tagebuch oder Notizheft fest, wie sich die Symptome entwickeln. Dies kann Ihrem Behandlungsteam helfen, besser zu verstehen, wie Sie auf die Behandlung reagieren.

Zur Linderung von Müdigkeit, Schlaflosigkeit oder Schmerzen gibt es grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten:

Wechsel von Aktivität und Ruhe 
Bleiben Sie geistig aktiv, in dem Sie puzzeln, lesen, Rätsel lösen, künstlerisch tätig sind, singen, musizieren, Erinnerungen austauschen, usw. Gönnen Sie sich zwischendurch kurze Ruhepausen, besonders nach dem Mittagessen. Machen Sie es sich bequem und legen Sie bei Bedarf die Beine hoch. Diese Pausen sollten idealerweise nicht länger als eine halbe Stunde dauern, um einen tieferen Schlaf zu vermeiden, der den Nachtschlaf stören könnte. 

Passen Sie Ihre Aktivitäten an Phasen mit wenig Energie an, insbesondere am Nachmittag oder Abend. Vermeiden Sie in diesen Zeiten den Konsum von Medien wie Fernsehen oder Social Media, da dies oft viel Energie verbraucht. 
Studien zeigen, dass ein Rhythmus im Alltag förderlich ist. Strukturieren Sie deshalb Ihren Tagesablauf und pflegen Sie bewusste Rituale wie zum Beispiel feste Essenszeiten. Geben Sie Ihrem Körper und Ihrer Seele Energie, indem Sie bewusst Selbstfürsorge betreiben. Das kann eine Massage, ein entspannendes Bad oder das bewusste Geniessen von Musik sein. Planen Sie bewusst Zeit für solche Aktivitäten ein.

Regelmässige Bewegung
Körper, Geist und Seele benötigen zum ganzheitlichen Wohlbefinden regelmässige Bewegung, idealerweise in der Natur. Dazu gehören Spaziergänge, Krafttraining, Walking, Gymnastik, Radfahren, Schwimmen oder Tanzen. 

Finden Sie ein Gleichgewicht zwischen Aktivität und Ruhe, da Bewegungsmangel und übermässige Schonung die Müdigkeit verstärken können. Sogar einfache Bewegungen im Bett oder Muskelanspannungen können helfen. 

Fragen Sie Ihr Behandlungsteam nach speziellen Bewegungs- und Sportprogrammen bei Krebs unter Anleitung von Fachpersonen aus der Physio-, Ergo-, Bewegungs- und Sporttherapie.

Schlaf und Schlafhygiene

Angenehme Raumatmosphäre
Um eine angenehme Raumatmosphäre im Schlafzimmer zu schaffen, sollten Sie es so einrichten, dass es zur Entspannung und zum Schlafen einlädt. Achten Sie auf angemessene Temperatur- und Lichtverhältnisse. Entfernen Sie Gegenstände, die Sie an unerledigte Arbeiten erinnern könnten, um den Geist zu beruhigen. Vermeiden Sie die Nutzung elektronischer Geräte im Schlafzimmer.

Angenehme Schlafatmosphäre
Schaffen Sie eine entspannende Schlafumgebung. Vermeiden Sie Bildschirme vor dem Schlafengehen und halten Sie sich an regelmässige Schlafenszeiten.

Entspannung
Vermeiden Sie Hungergefühle vor dem Schlafgehen. Wenn die letzte Mahlzeit schon einige Stunden zurückliegt, können Sie vor dem Schlafengehen einen leichten Imbiss zu sich nehmen. 

Ein kurzer Spaziergang und ein entspannendes Bad können ebenfalls zur Vorbereitung auf den Schlaf beitragen. Reflektieren Sie den Tag und lassen Sie dabei schwere Gedanken, wie auch positive Gefühle zu. Versuchen Sie die schweren Gedanken abzulegen, bevor Sie ins Bett gehen. Im Bett kann leise Hintergrundmusik beim Einschlafen helfen, ebenso wie Atemübungen zur Entspannung. 

Lösen Sie sich von dem Gedanken, dass Sie unbedingt sieben bis acht Stunden schlafen müssen. Das Schlafbedürfnis ist von Person zu Person unterschiedlich und der Erwartungsdruck kann den Schlaf zusätzlich beeinträchtigen. 

Stehen Sie bei Einschlafschwierigkeiten nach einer Weile wieder auf und beschäftigen Sie sich mit etwas, bis die Müdigkeit einsetzt.

Massvoller Umgang mit Koffein und Alkohol – besonders am Abend
Für die Gesundheit ist es am besten, den Alkoholkonsum so gering wie möglich zu halten oder ganz darauf zu verzichten. 
Alkoholische und koffeinhaltige Getränke, wie auch Nikotin, beeinträchtigen meistens den Schlaf und verschlechtern die Schlafqualität.  

Schlafstörungen
Gelegentlich können bewährte Hausmittel mit pflanzlichen Inhaltsstoffen helfen, das Einschlafen und Durchschlafen zu verbessern. Dazu gehören Tees, pflanzliche Präparate oder äussere Anwendungen wie Lavendelfussbäder. Sprechen Sie jedoch unbedingt mit Ihrem Behandlungsteam darüber, welche Präparate oder Anwendungen für Sie geeignet sind. Schlafmittel sollten nur für eine begrenzte Zeit und nur dann eingenommen werden, wenn andere Lösungsansätze nicht geholfen haben.

Gegen Schmerzen

Schmerzmittel
Besprechen Sie mit Ihrem Behandlungsteam, welche Schmerzmittel in Ihrer Situation empfohlen werden und halten Sie sich an die Anweisungen.

Wärme-/Kälteanwendungen, Massagen und Entspannungsübungen
Vielleicht können Wärme- oder Kälteanwendungen, Massagen oder gewisse Entspannungstechniken dazu beitragen, Muskelverspannungen zu lösen und Schmerzen zu lindern. 

Wichtig: Jeder Mensch ist anders und nicht alle vorgeschlagenen Massnahmen wirken bei allen gleichermassen. Fragen Sie Ihr Behandlungsteam nach individuellen Empfehlungen für Sie. Gegebenenfalls können Sie an weitere Fachdienste wie Physiotherapie oder Komplementärmedizin überwiesen werden. 

Immunvermittelte Nebenwirkungen einer Therapie mit Immuncheckpoint-Inhibitoren können verschiedene Organe und Gewebe betreffen, wobei Haut, Darm, Lunge, Leber und endokrine Organe wie Hypophyse oder Schilddrüse am häufigsten betroffen sind. 

Immunvermittelte Arzneimittelwirkungen treten üblicherweise innerhalb von Wochen oder Monaten nach Beginn der Behandlung auf, können jedoch auch zu jedem Zeitpunkt während der Therapie auftreten, sogar kurz nach der ersten Infusion oder bis zu einem Jahr nach Abschluss der Behandlung.

Die meisten Nebenwirkungen sind in der Regel leicht bis moderat und können rückbildungsfähig sein, wenn sie frühzeitig erkannt und angemessen behandelt werden. Es ist daher entscheidend, alle neuen oder sich verschlechternden Symptome Ihrem Behandlungsteam mitzuteilen. Dennoch gibt es gewisse Nebenwirkungen, die lebenslang behandelt werden müssen, wie zum Beispiel eine immunvermittelte Schilddrüsenunterfunktion.

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Ernährung

Es gibt keine einheitlichen Ernährungsempfehlungen für Menschen mit Krebs. So unterschiedlich verschiedene Krebsarten sind, so unterschiedlich sind auch ihre  Bedürfnisse. Es kann sein, dass sich bei Ihnen während der Therapie der Geschmack und der Appetit verändern oder dass Sie bestimmte Nahrungsmittel nicht mehr vertragen. 

Grundsätzlich ist wichtig, dass Ihr Körper während der Therapie genügend Energie bekommt. Am besten durch eine möglichst ausgewogene und speziell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte Ernährung, die darauf abzielt, den Körper mit allen notwendigen Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen. 

Sie umfasst in der Regel eine ausgewogene Auswahl an Lebensmitteln wie Gemüse, Früchte, Getreide, Hülsenfrüchte und Kartoffeln. Eiweiss- und/oder fettreiche Lebensmittel wie Olivenöl, Linsen, Nüsse, Seitan, Tofu oder andere pflanzliche Eiweiss- und Fettquellen, Milch und Milchprodukte, Fleisch, Fisch oder Eier sollten Sie in moderaten Mengen konsumieren. 

Eine ausgewogene Ernährung sollte nicht nur gesund, sondern auch genussvoll sein und langfristig umgesetzt werden.

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Kinderwunsch

Wenn Sie an Krebs erkrankt sind, heisst das nicht automatisch, dass Sie keine Kinder mehr bekommen können. Allerdings können einige Krebserkrankungen und -therapien einen Einfluss auf die Fruchtbarkeit, respektive Zeugungsfähigkeit haben. 

Bitte beachten Sie Folgendes:

Informieren Sie Ihr Behandlungsteam
Sprechen Sie bitte vor Beginn der Immuntherapie mit Ihrem Behandlungsteam über Ihre Familienplanung, damit Sie über mögliche Risiken und Nebenwirkungen Ihrer Therapie im Zusammenhang mit einer späteren Schwangerschaft aufgeklärt werden können. 

Erhaltung der Fruchtbarkeit (Fertilitätserhaltende Massnahmen)
Es gibt sogenannte fertilitätserhaltende (fruchtbarkeitserhaltende) Massnahmen, wie zum Beispiel das Einfrieren von Ei- oder Samenzellen. Besprechen Sie die Möglichkeiten vor Beginn Ihrer Krebstherapie mit Ihrem Behandlungsteam.

Wartezeit nach der Behandlung
Während eine aktiven Krebsbehandlung wird für Frauen und Männer stets eine sichere Verhütungsmethode empfohlen. Anschliessend muss ein allfälliger Kinderwunsch in Anbetracht der Prognose und des Rückfallrisikos mit dem Behandlungsteam sorgfältig abgewogen werden. 

Kinderwunschzentrum
Haben Sie schon einmal von einem Kinderwunschzentrum gehört? Die Fachpersonen in einem solchen Zentrum bieten medizinische Hilfe und Unterstützung bei der Erfüllung eines Kinderwunsches. Fragen Sie Ihr Behandlungsteam, wenn Sie mehr darüber wissen möchten oder eine Überweisung wünschen.

SGRM logo

Weitere Informationen und Links zu Kinderwunschzentren finden Sie auf der Website der Schweizerischen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin SGRM.

Unsere Partner

Dr. med. Claudius Irlé
Meyrin

Dr. med. Laurent Rosset
Fribourg

Dr. med Monika Jermann
Zürich