Eines gleich vorweg: HPV (humaner Papillomavirus) kann jeden treffen. Den Viren ist es egal, ob du weiblich oder männlich, hetero-, bi- oder homosexuell bist. Safer-Sex ist wichtig und gibt dir Schutz vor vielen sexuell übertragbaren Infektionen. Dennoch kann sich jeder, der sexuell aktiv ist, mit einer Geschlechtskrankheit anstecken. So garantieren Kondome keinen vollständigen Schutz vor HPV-Infektionen, denn die HP-Viren können bei sexuellen Praktiken leicht über die Schleimhaut übertragen werden. Meistens verschwindet das Virus von selbst wieder. Einige der HPV-Typen können aber bei Frauen und Männern unerwünschte Genitalwarzen auslösen oder weitere Krankheiten verursachen. Gebärmutterhalskrebs beispielsweise wird beinahe ausschliesslich durch HPV ausgelöst. Eine Übersicht zu den schwerwiegendsten Folgen einer HPV-Infektion:
Bei Frauen
- Krebs in der Scheide
- Krebs and den Schamlippen
- Gebärmutterhalskrebs
Bei Männern
- Peniskrebs
Bei Frauen und Männern
- Analkrebs
- Krebsformen im Hals-Rachenbereich
- Genitalwarzen (Feigwarzen)
HP-Viren sind ansteckend und befinden sich auf Schleimhäuten im Genitalbereich. Sie können schon beim Petting, ohne dass du Geschlechtsverkehr hast, übertragen werden. Daher ist die HPV-Infektion auch die häufigste sexuell übertragbare Infektion in der Schweiz.
Eine Infektion mit HPV verläuft meistens symptomfrei - zumindest zu Beginn. Du kannst also die Erreger an deine Partnerin oder deinen Partner weitergeben, ohne es zu wissen. Manche HPV-Typen können Krebsvorstufen verursachen, die bei einer ärztlichen Untersuchung frühzeitig erkennbar sind. Ausserdem können bei Männern Warzen am Penis sichtbar sein und bei Frauen an den äusseren Schamlippen.
HPV? Nein danke!
Das bedeutet natürlich nicht, dass du vollständig auf Sex verzichten musst. Halte dich einfach an die folgenden Regeln, um eine (HPV-) Infektion zu vermeiden:
- Safer-Sex: Schon oft gehört, aber immer noch aktuell. Ohne Gummi geht nix. Aber Achtung: Nur Kondom genügt nicht, denn auch mit Kondom können einige wenige Geschlechtskrankheiten - unter anderem auch HPV-Viren - übertragen werden.
- Impfen: Gegen HPV gibt es eine Impfung. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt die HPV-Impfung allen Jugendlichen von 11 bis 26 Jahren. Es ist von Vorteil, sich vor dem ersten Geschlechtsverkehr impfen zu lassen. Denn da hattest du noch keinen Kontakt zu den HP-Viren und konntest mit keinem der verschiedenen Typen infiziert werden. Du kannst dich aber auch später noch impfen lassen, um dich gegen die HPV-Typen zu schützen, mit denen du dich nicht infiziert hast. Die Kosten für die Impfung werden über das kantonale HPV Programm bis zur Vollendung deines 26. Lebensjahres von den Krankenkassen übernommen.
- Tests: Verschiedene Tests ermöglichen es dir, dich präventiv zu schützen: Ob ein Pap-Abstrich beim Frauenarzt oder bei der Frauenärztin oder eine Untersuchung auf Geschlechtskrankheiten bei deinem Hausarzt oder deiner Hausärztin - lass dich testen und schütze dich. Nicht nur deiner Gesundheit zuliebe, sondern auch jener deines Partners oder deiner Partnerin.
HP-Viren kommen häufig vor und stellen für jede sexuell aktive Person ein Risiko dar. Solltest du dich mit den Viren angesteckt haben, musst du nicht gleich in Panik ausbrechen: Die möglichen Folgen einer Infektion, beispielsweise Genitalwarzen oder Krebsvorstufen, können lokal behandelt werden. Wichtig ist, dass diese Symptome rechtzeitig erkannt werden: Sprich also bei Unsicherheiten frühzeitig mit deinem Arzt oder deiner Ärztin.
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CH-GSL-00062, 11/2021