Neun von zehn Menschen infizieren sich im Lauf ihres Lebens mit Humanen Papillomaviren (HPV).
Mädchen und Jungen können sich als Jugendliche und später im Erwachsenenalter gleichermassen mit HPV anstecken.
Was sind Humane Papillomaviren (HPV)?
Humane Papillomaviren (HPV) sind äusserst leicht übertragbar und deshalb die häufigsten sexuell übertragenen Viren.
Es gibt über 200 verschiedene Viren-Typen. Rund 40 HPV-Typen sind sexuell übertragbar. Niedrigrisiko-Typen können Feigwarzen im Genitalbereich verursachen. Sie werden daher auch Genitalwarzen oder Kondylome genannt. Hochrisiko-Typen können zu Vorstufen von Krebs und Krebs führen. Der häufigste ist Gebärmutterhalskrebs.
6 Fakten zu HPV
Es gibt über 200 verschiedene HPV-Typen. Nur eine geringe Anzahl Viren-Typen kann Krebs oder Feigwarzen verursachen.
In 90 Prozent der Fälle verschwindet das HP-Virus von alleine wieder.
In der Regel dauert es ein bis zwei Jahre, bis eine HPV-Infektion wieder heilt.
In den meisten Fällen bleiben HPV-Infektionen unbemerkt, da sie keine Symptome verursachen. Umso grösser ist das Risiko, dass eine infizierte Person das Virus weiterverbreitet.
In 10 Prozent der Fälle bleibt eine Infektion mit Humanen Papillomaviren bestehen und kann zu Krebsvorstufen und Krebs führen.
HP-Viren sind äusserst ansteckend. Sie können durch winzige Hautverletzungen und über die Schleimhaut in den Körper eindringen.
Alles, was du über HPV wissen musst, findest du jetzt im Video.
Von Eltern für Eltern:
Häufig gestellte
Fragen und Antworten
zu HPV
Es gibt nie genug Wissen, wenn es um dein Kind geht.
Wie du dein Kind vor HPV schützen kannst
Für eine Infektion mit HPV reicht bereits intimer Haut- oder Schleimhautkontakt. Deshalb ist das Ansteckungsrisiko bei HPV äusserst hoch und später im Erwachsenenalter schützen Kondome und Femidome nur bedingt vor einer HPV-Infektion.
Im Erwachsenenalter können regelmässige Screenings Frauen vor Gebärmutterhalskrebs schützen. Doch für Männer gibt es keinen vergleichbaren HPV-Test.
Nebst einer guten Aufklärung, kann die HPV-Impfung deinem Kind zusätzlichen Schutz bieten.
Die HPV-Impfung bei Kindern und Jugendlichen
Warum sollten Mädchen und Jungen gegen HPV geimpft werden?
Die Impfung gegen HPV bietet Schutz vor den meisten krebsauslösenden HP-Viren. Denn heute ist rund eine von 20 Krebsdiagnosen weltweit auf HPV zurückzuführen. Auch vor den beiden HP-Virentypen, die Genitalwarzen verursachen, kann die Impfung dein Kind schützen.
Gut zu wissen: Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt die HPV-Impfung für Jungen und Mädchen auch deshalb, weil dadurch generell Ansteckungen mit HPV bei beiden Geschlechtern deutlich reduziert werden können.
HPV-Impfung: Ab wann wird sie vom BAG empfohlen?
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt die HPV-Impfung für alle Jungen und Mädchen zwischen 11 und 14 Jahren als Basisimpfung.
Idealerweise wird die HPV-Impfung bei Jungen und Mädchen vor dem ersten Kontakt mit dem Virus gemacht, da sie dann den grösstmöglichen Schutz bietet.
Ablauf der HPV-Impfung
Wird die Impfung bis zum 15. Lebensjahr gemacht, erhält dein Kind zwei Impfdosen im Abstand von sechs Monaten. Ab dem 15. Lebensjahr sind es drei Impfungen innerhalb von mindestens sechs Monaten.
Der Grund für die unterschiedliche Dosierung liegt beim Immunsystem der Kinder: In jüngerem Alter reagiert es besser auf den HPV-Impfstoff.
Impfung gegen HPV nach dem 15. Lebensjahr
Die HPV-Impfung macht auch zu einem späteren Zeitpunkt noch Sinn. Das BAG empfiehlt sie für Jugendliche ab 15 Jahren und junge Frauen und Männer bis zum 26. Lebensjahr als Nachholimpfung.
Gewusst? Selbst wenn es bereits zu intimem Kontakt oder einer Ansteckung mit einem HP-Virustyp gekommen ist, schützt der Impfstoff gegen die übrigen Virustypen und vor einer Reinfektion.
Quiz für Eltern:
Wie gut kennst du dich mit HPV aus?
HPV-Impfung Mädchen: Schutz vor Gebärmutterhalskrebs
Gebärmutterhalskrebs ist die mit Abstand häufigste HPV-bedingte Krebsart und sie wird praktisch ausschliesslich durch dieses Virus ausgelöst. Die Schutzwirkung der Impfung gegen Krebserkrankungen am Gebärmutterhals liegt bei bis zu 90 Prozent. Umgangssprachlich wird die HPV-Impfung deshalb oft Gebärmutterhalskrebs-Impfung genannt.
Eine schwedische Studie zeigt: Mädchen, die vor dem 17. Altersjahr geimpft werden, haben ein um 88 Prozent niedrigeres Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken. Bei einer Impfung zwischen 17 und 30 Jahren reduziert sich das Risiko immerhin um 53 Prozent.
Die HPV-Impfung schützt Frauen zusätzlich vor weiteren HPV-bedingten Krebsarten, wie Mund-Rachen-Krebs, Scheiden- und Analkrebs sowie Genitalwarzen, auch Feigwarzen genannt.
HPV-Impfung Jungen: Schutz vor Krebs und Feigwarzen
Weil Männer zunehmend an HPV-bedingten Krebserkrankungen leiden, empfiehlt das BAG seit 2024 die HPV-Impfung für alle Jungen zwischen 11 und 14 Jahren als Basisimpfung.
Durch das Virus bedingte Krebsarten, die bei Männern auftreten können, sind Mund-Rachen-Krebs, Anal- und Peniskrebs. Darüber hinaus besteht ein Risiko, im Genitalbereich an Feigwarzen zu erkranken.
Hast du weitere Fragen zu HPV bei Mädchen und Jungen oder der HPV-Impfung?
Erfahre mehr über HPV und was Eltern häufig wissen wollen.
Wo kann ich mein Kind gegen HPV impfen lassen?
Du kannst die Impfung gegen HPV ganz einfach bei eurem Kinderarzt oder eurer Kinderärztin sowie beim Hausarzt oder der Hausärztin machen lassen.
Falls das nicht möglich ist, findest du in unserem Ärztefinder Ärztinnen und Ärzte, welche die Impfung im Rahmen des kantonalen Impfprogramms anbieten.
Keinen passenden Kontakt gefunden? Klick hier für weitere Gynäkologen, Pädiater, Hausärzte und Impfzentren.
Direkt einen Arzttermin buchen? Eine Übersicht von Arztpraxen, welche das kantonale HPV-Programm anbieten, gibts hier:
OneDoc.chHäufige Fragen und Antworten zur HPV-Impfung
Wie viel kostet die HPV-Impfung?
Die HPV-Impfung ist im Rahmen des kantonalen Impfprogramms kostenfrei. Das Programm deckt die Impfung sowohl für Jungen und Mädchen zwischen 11 und 14 Jahren ab, wie auch für die Nachhol- respektive ergänzende Impfung bis zum 26. Lebensjahr. Auf diese Leistung wird keine Franchise erhoben.
Welche Nebenwirkungen verursacht die HPV-Impfung?
Laut der Weltgesundheitsorganisation sind nach über 270 Millionen verabreichter Impfdosen keine schweren Nebenwirkungen beobachtet worden. Die HPV-Impfung ist generell gut verträglich. Wie bei den meisten Impfungen kommt es an der Einstichstelle häufig zu Rötungen oder Schwellungen und leichten Schmerzen. Zudem kann es vorübergehend zu Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit oder erhöhter Temperatur kommen. Diese Nebenwirkungen der HPV-Impfung verschwinden jedoch nach kurzer Zeit vollständig.
Welche Impfstoffe gegen HPV gibt es?
In der Schweiz wird der Neunfach-Impfstoff gegen HPV auch neunwertiger oder nonavalenter Impfstoff genannt, verwendet. Dieser wirkt gegen die Hochrisiko-HPV-Typen 16, 18, 31, 33, 45, 52 und 58. Diese Virus-Typen sind zusammen für 90 % aller Gebärmutterhalskrebs-Fälle verantwortlich. Darüber hinaus kann der Impfstoff vor den Niedrigrisiko-Typen 6 und 11 schützen, welche Genitalwarzen verursachen.
Können alle HP-Viren Krebs verursachen?
Nein, aktuell sind über 200 HPV-Typen bekannt, von denen einige wenige Hochrisiko-Typen Krebs auslösen können. Die Impfung kann vor sieben dieser Virustypen Schutz bieten. Darunter die Virus-Typen 16 und 18, die für 70 % der Krebsfälle am Gebärmutterhals verantwortlich sind.
Kann HPV Symptome bei Kindern auslösen?
Grundsätzlich können sich Jugendliche bereits bei intimem Körperkontakt mit HP-Viren infizieren. In 90 % der Fälle verschwindet das Virus ohne, dass Symptome auftreten innert ein bis zwei Jahren. Bei 10 % der Ansteckungen können Genitalwarzen (Feigwarzen) oder mit der Zeit Krebsvorstufen und Krebs entstehen.
Vor welchen Krebsarten schützt die Impfung gegen HPV
Die HPV-Impfung kann insbesondere vor Gebärmutterhalskrebs schützen. Aber auch vor Krebs im Mund- und Rachenbereich, an der Scheide, der Vulva, dem Penis, und am Anus.