Feigwarzen (auch Genitalwarzen oder medizinisch Condylomata acuminata genannt) sind Folgen einer Infektion mit HPV (humane Papillomaviren) und gehören zu den sexuell übertragbaren Erkrankungen. HP-Viren sind sehr ansteckend und Warzen im Intimbereich kommen bei Frauen und Männern etwa gleich häufig vor. Ob Homo, Hetero oder Trans – Warzen ist das egal.
Wie bemerke ich das?
Feigwarzen können im Genitalbereich an unterschiedlichen Stellen auftreten: Bei Frauen häufig an der Scheide oder den Schamlippen, bei Männern am Penis. Aber sie können sich auch in der Harnröhre, dem Analkanal, in seltenen Fällen am Gebärmutterhals oder an anderen Körperstellen im Intimbereich bilden. An den betroffenen Stellen können sie Jucken, Brennen, kleinere Blutungen oder Nässegefühl auslösen. Die Warzen können schmerzen, beim Sex stören oder diesen sogar verunmöglichen.
Feigwarzen sind zunächst flache, einzelne oder beetartig angeordnete kleine Knötchen und zu Beginn mit blossem Auge kaum sichtbar. Wenn sie weiterwachsen, bilden sie in einigen Fällen eine hahnenkamm- oder blumenkohlartige Form und sie können monate- bis jahrelang bestehen bleiben.
Ups, mich hat’s erwischt – was nun?
Bei einem Verdacht auf Genitalwarzen gilt es Ruhe zu bewahren. Denn Symptome wie anale Feigwarzen sind gutartige Hautwucherungen und gehören nicht zu den bösartigen Tumoren. Meist können sie gut behandelt werden. Allerdings treten sie in etwa drei von zehn erfolgreich behandelten Fällen erneut auf. Unter bestimmten Umständen beginnen die Warzen zu wuchern und breiten sich stark aus (sogenannte Buschke-Löwenstein-Tumore). Im Wissen, dass Genitalwarzen in der Bevölkerung sehr häufig vorkommen, solltest du allfällige Schamgefühle überwinden und deinen Arzt aufsuchen. Er kann dir Behandlungen vorschlagen.
Je nachdem wo sich die Warzen befinden und wie gross sie sind, gibt es verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente und Behandlungen. Gegebenenfalls können medikamentöse Therapien helfen, zum Beispiel Cremes oder Lösungen. Oder man kann die Genitalwarzen vereisen, etwa mit flüssigem Stickstoff. Mit örtlicher Betäubung ist allenfalls auch eine chirurgische Entfernung oder Laserbehandlung möglich.
Nach einer Feigwarzen-Behandlung sollte man auf jeden Fall zur Nachkontrolle. Denn häufig bleiben sehr kleine, infizierte Gewebestücke zurück, die erneut auswachsen können. Rückfälle sind leider häufig und mit keiner Behandlung hundertprozentig vermeidbar.
Da das humane Papillomavirus sehr ansteckend ist, solltest du bei Symptomen mit deiner Freundin/deinem Freund darüber sprechen oder ihr sucht gleich zusammen einen Arzt auf.
Liebe geht auch ohne HPV – schütze dich vor einer HPV-Infektion
Einen vollständigen Schutz vor HPV oder Feigwarzen erlangst du nur durch sexuelle Enthaltsamkeit. Das ist für dich keine Option? Dann können Kondome einen begrenzten Schutz bieten. Ungeschützter Geschlechtsverkehr kann schwere Folgen haben, Kondome schützen dich sehr gut vor HIV. Aber vor dem humanen Papilloma-Virus schützen Kondome nur bedingt, da sie selten alle Hautbereiche abdecken und auch kaum beim Petting eingesetzt werden.
Es gibt verschiedene HPV-assoziierte Krankheiten. Weitere Informationen findest du in der Rubrik «Krankheiten & Symptome». Die HPV-Impfung kann dich und deine Intimpartner vor den wichtigsten warzen- und auch krebsverursachenden HPV-Typen schützen (je nach HPV-Impfstoff). Beachte aber, dass die Impfung keine bestehende Infektion heilen kann. Kontaktiere deinen Arzt für eine Beratung oder finde hier einen Arzt in deiner Nähe. Für Jugendliche und junge Erwachsene bis und mit 26 Jahre ist die Impfung vom Bund empfohlen und wird vollständig von den Krankenkassen rückvergütet.
Lass dir dein Date nicht von Genitalwarzen ruinieren. Werde aktiv und informiere dich über HPV!