Formen der pulmonalen Hypertonie

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Brigitte Reinhart
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Dr. rer. nat. Brigitte Reinhart
Die pulmonale Hypertonie (PH) wird anhand ihrer Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten in fünf Gruppen eingeteilt. Diese Unterscheidung ist sehr wichtig, denn je nach Ursache des Lungenhochdrucks können die Therapiemöglichkeiten stark voneinander abweichen. Hier erfahren Sie mehr darüber.
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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ein System entwickelt, um die verschiedenen Formen der pulmonalen Hypertonie zu unterscheiden. Diese «WHO-Klassifikation» hilft Ärzt:innen weltweit, die spezifische Art der PH zu bestimmen.

Die WHO-Klassifikation teilt die pulmonale Hypertonie anhand ihrer Ursachen in fünf Gruppen ein:

 

Die pulmonal arterielle Hypertonie (PAH) entsteht, wenn sich die Arterien in der Lunge verengen, verdicken oder versteifen. Als Folge muss die rechte Herzhälfte stärker arbeiten, um das Blut durch die verengten Arterien zu pumpen. Dadurch erhöht sich der Blutdruck in der Lunge.

Die PAH ist eher selten. Sie lässt sich in die folgenden Untergruppen einteilen:

1. Pulmonale arterielle Hypertonie (PAH)

  • 1.1  Idiopathische PAH (unklare Ursache)
  • 1.2  Hereditäre PAH (vererbte PAH)
  • 1.3  PAH ausgelöst durch bestimmte Medikamente oder Toxine
  • 1.4  PAH in Verbindung mit anderen Erkrankungen
  • 1.5  PAH mit Merkmalen einer venösen/kapillaren (PVOD/PCH) Beteiligung
  • 1.6  Persistierende PAH des Neugeborenen.

Unter Pulmonale arterielle Hypertonie erfahren Sie mehr über PAH.

Die pulmonale Hypertonie infolge Linksherzerkrankung entsteht in der Regel aufgrund einer Erkrankung der linken Herzhälfte. Die linke Herzhälfte schafft es nicht, das aus den Lungen zurückkehrende Blut schnell genug in den Körperkreislauf zu pumpen. Dies führt zu einem Rückstau des Blutes in den Lungen und erhöht dadurch den Druck in den Lungengefässen.

Diese Form des Lungenhochdrucks kommt am häufigsten vor.

Die pulmonale Hypertonie infolge Lungenkrankheiten und/oder Hypoxie entsteht aufgrund anderer Erkrankungen der Lunge. Dazu zählen beispielsweise die Lungenfibrose, COPD oder das Schlaf-Apnoe-Syndrom.

Die Erkrankungen können zu einer Veränderung der Lungengefässe und damit zu Lungenhochdruck führen.

Die chronisch-thromboembolische pulmonale Hypertonie (CTEPH) kann entstehen, wenn der Körper nicht in der Lage ist, Blutgerinnsel in der Lunge aufzulösen.

Wenn Blutgerinnsel wiederholt in die Lungenarterien gelangen, können sie dort die Gefässe verengen oder verstopfen. Die Blutgerinnsel können auch mit der Lungengefässwand verwachsen. Die dadurch entstehenden Vernarbungen, können dazu führen, dass sich die Lungenarterien verengen oder komplett verschliessen, was den Blutfluss erschwert und schliesslich zu einem erhöhten Blutdruck in den Lungenarterien führt.

Die pulmonale Hypertonie mit unklaren und/oder multifaktoriellen Mechanismen tritt als Folge anderer Krankheiten auf, wobei die genauen Ursachen, die zur PH führen nicht vollständig verstanden oder definiert sind. Zu diesen Begleiterkrankungen gehören unter anderem Sarkoidose, Sichelzellenanämie, chronische hämolytische Anämie und bestimmte Stoffwechselstörungen.

Unter Was ist pulmonale Hypertonie sind der Blutkreislauf, die Entstehung und die Folgen von Lungenhochdruck genauer beschrieben.

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Dr. rer. nat. Brigitte Reinhart
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Medical Services Manager, MSD Schweiz

Brigitte Reinhart ist ausgebildete Molekularbiologin und Gentechnologin. Sie ist sehr erfahren in angewandter medizinischer Forschung und arbeitet seit mehr als 15 Jahren in medizinischen Abteilungen grosser pharmazeutischer Unternehmen. Als Medical Services Manager von MSD stellt sie die Qualität und Richtigkeit der hier veröffentlichten Inhalte sicher.