10 Tipps für das Leben mit PH
1. Bleiben Sie körperlich aktiv
Es ist sehr wichtig, dass Sie körperlich aktiv bleiben, um eine Schwächung der Muskulatur zu vermeiden und die Lebensqualität durch regelmässige Bewegung zu verbessern. Wichtig ist, dass Sie Ihre individuellen Leistungsgrenzen respektieren und Überlastungen vermeiden.
Es gibt viele praktische Lösungen, wie Sie alltägliche Tätigkeiten mit wenig körperlicher Belastung durchführen können. Dabei können Patientenorganisationen und Selbsthilfegruppen wertvollen Rat geben. Die Namen und Links finden Sie weiter unten auf dieser Seite.
Eine stationäre Rehabilitation mit einem gezielten Trainingsprogramm für Patienten mit pulmonaler Hypertonie kann Ihnen helfen, Ihre Grenzen unter kontrollierten Bedingungen besser kennenzulernen und Ihre Leistungsfähigkeit zu steigern.
Weitere Informationen: Klinik und Pflegezentrum Barmelweid
2. Führen Sie ein Gesundheitstagebuch
Das Führen eines Gesundheitstagebuches hilft, Veränderungen wahrzunehmen und bei Verschlechterung schnell reagieren zu können. Es dient auch dazu, Verbesserungen Ihrer körperlichen Leistung und persönliche Erfolge zu erkennen.
Die im Gesundheitstagebuch aufgeschriebenen Informationen helfen auch Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin, die für Sie optimale Therapie festzulegen. Bringen Sie deshalb Ihr Gesundheitstagebuch zu jedem Arztbesuch mit.
Nutzen Sie das Gesundheitstagebuch der Schweizerischen Gesellschaft für Pulmonale Hypertonie. Sie finden den Link am Ende dieser Seite.
3. Ernähren Sie sich gesund
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist wichtig. Der Körper erhält dadurch wichtige Nährstoffe, Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Eine bewusste Ernährung hilft auch, Ihr Idealgewicht zu erreichen und zu halten.
4. Achten Sie auf Wassereinlagerungen
Eine Folge der pulmonalen Hypertonie können Wasseransammlungen im Körper sein. Diese sogenannten «Ödeme» machen sich in Form von Schwellungen, vor allem an den Beinen und Füssen, und durch eine Gewichtszunahme bemerkbar. Eine plötzliche Gewichtszunahme kann ein Hinweis auf Wassereinlagerungen sein.
- Kontrollieren Sie Ihr Gewicht täglich unter gleichen Bedingungen, zum Beispiel morgens nach dem Aufstehen, in leichter Kleidung. Eine Gewichtszunahme von mehr als 2 kg in 1 bis 3 Tagen müssen Sie sofort Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin melden.
- Salz bindet Wasser im Körper. Reduzieren Sie Ihren Salzkonsum, um Wasseransammlungen vorzubeugen.
- Nehmen Sie Diuretika wie von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin verschrieben. Setzen diese nicht selbständig ab.
In der Broschüre «Pulmonale Hypertonie und Diuretika» finden Sie viele weitere Informationen. Sie können diese am Ende dieser Seite herunterladen.
5. Rauchen Sie nicht
Es lohnt sich zu jeder Zeit, mit dem Rauchen aufzuhören. Es würde dazu beitragen, Ihre Herz-Kreislauf-Funktion zu verbessern. Ihre Lunge könnte effizienter arbeiten und Sie würden zudem Ihr Risiko für weitere Lungen- und Herzerkrankungen senken.
Versuchen Sie auf das Rauchen zu verzichten, auch wenn es Ihnen anfänglich schwerfällt. Eine Rauchstopp-Beratung könnte Sie dabei unterstützen.
6. Schützen Sie sich vor Infektionen
Infektionskrankheiten, vor allem der Atemwege, können Sie schwächen und sind eine zusätzliche Belastung für Ihren Körper.
- Prüfen Sie mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin Ihren Impfstatus und halten Sie sich an die Empfehlungen Ihres Arztes/Ihrer Ärztin.
- Schützen Sie sich bei Bedarf mit einer Mundschutzmaske und desinfizieren Sie Ihre Hände.
7. Planen Sie Reisen sorgfältig
Natürlich können Sie auch verreisen. Wichtig ist, dass Sie sich gut darauf vorbereiten.
Denken Sie an Folgendes:
- Flugreisen und Aufenthalte in grosser Höhe können zu Atemnot führen und den Kreislauf belasten. Besprechen Sie Ihre geplante Reise mit Ihrem behandelnden Arzt/Ihrer Ärztin und fragen Sie nach seiner/ihrer Einschätzung.
- Versichern Sie sich, dass an Ihrem Urlaubsort eine ausreichende medizinische Versorgung vorhanden ist.
- Denken Sie an Ihren Notfallausweis, Arztbericht und Medikamente.
- Sollten Sie Sauerstoff benötigen oder körperlich stark beeinträchtigt sein, können Sie beim Strassenverkehrsamt einen Behindertenparkplatz-Ausweis und bei der SBB ein Begleitabo beantragen.
In der Broschüre «Pulmonale Hypertonie und Reisen» finden Sie viele weitere Informationen. Sie können diese am Ende dieser Seite herunterladen.
8. Denken Sie an eine sichere Verhütung
Eine Schwangerschaft und die Geburt bedeuten für Frauen mit PH eine zusätzliche Belastung. Es kann zu Kreislaufkomplikationen bis hin zu Herzversagen kommen, die für Mutter und Kind lebensbedrohlich sein können. Deshalb sollten Frauen auf eine zuverlässige Verhütungsmethode achten.
Wenn bei Ihnen ein Kinderwunsch besteht, sollten Sie diesen unbedingt mit Ihrem PH-Spezialisten/Ihrer PH-Spezialistin besprechen und sich beraten lassen.
9. Nehmen Sie Unterstützung an
Es gibt verschiedene Organisationen, die PH-Patient:innen Unterstützung und Beratung in verschiedenen Lebenssituationen sowie den Austausch und gemeinsame Aktivitäten in Selbsthilfegruppen anbieten.
Dazu zählen:
- Schweizer PH-Verein für Menschen mit pulmonaler Hypertonie
- Schweizerische Herzstiftung
- Lungenliga Schweiz.
10. Laden Sie die Broschüren hier herunter
Gesunheitstagebuch
Broschüre «PH und Reisen»
Broschüre «PH und Diuretika»
Medical Lead General Medicine at MSD Schweiz
Maria Virant hat Pharmazie studiert. Seit über 30 Jahren bekleidet sie verschiedene Positionen bei MSD Merck Sharp & Dohme. Sie ist unter anderem in der Immunologie, im Bereich Diabetes und in pulmonaler Hypertonie sehr erfahren. Seit 2019 leitet sie den Bereich «General Medicine» bei MSD und prüft die hier veröffentlichten Informationen auf Richtigkeit und Qualität.