Ernährung bei Lungenhochdruck: Lebensmittel und Tipps

Aktualisiert am
Time interval
7 Minuten Lesezeit
Author
Geprüft von
Author's Avatar
Brigitte Reinhart
Name and Affiliation
Dr. rer. nat. Brigitte Reinhart
Für Menschen mit pulmonaler Hypertonie (Lungenhochdruck) ist es besonders wichtig, Wasseransammlungen im Körper zu vermeiden. Eine bewusste Ernährung kann dabei unterstützen – insbesondere ein sparsamer Umgang mit Salz. Denn Salz bindet Wasser im Körper und kann Herz, Kreislauf und Nieren zusätzlich belasten. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über Salz in der Ernährung und welche Lebensmittel Sie lieber meiden sollten. Ausserdem finden Sie einige praktische Tipps und Inspiration für eine genussvolle und bewusste Ernährung.
Bild: Gesundes Essen

Rolle der Ernährung bei Lungenhochdruck

Es gibt keine spezielle Diät für Menschen mit pulmonaler Hypertonie (PH). Dennoch kann die Ernährung eine unterstützende Rolle spielen – vor allem dann, wenn sie dazu beiträgt, Wassereinlagerungen zu vermeiden. Eine salzarme Ernährung ist dabei besonders wichtig, da sie helfen kann, Herz und Kreislauf zu entlasten.

Salz in der Ernährung – Was Sie wissen sollten

Salz ist ein lebenswichtiger Mineralstoff, der im Körper viele Funktionen erfüllt. Es reguliert den Wasserhaushalt und hält den Druck in den Zellen und im Gewebe aufrecht.

Aber Vorsicht: übermässiger Salzkonsum kann dazu führen, dass der Körper Wasser einlagert. Bei Menschen mit pulmonaler Hypertonie sollte das unbedingt vermieden werden, denn das zusätzliche Wasser belastet das Herz und die Nieren zusätzlich.

Die WHO empfiehlt 3 bis 5 Gramm Kochsalz pro Tag aufzunehmen. Das ist weniger als die Hälfte des gewohnten durchschnittlichen Salzkonsums von ca. 9 Gramm pro Tag. Der grösste Teil stammt dabei nicht etwa aus dem Salzstreuer, sondern ist „versteckt“ in verarbeiteten Lebensmitteln wie Brot, Käse, Wurst, Fertigsaucen oder Snacks.

Salzreiche Lebensmittel, die Sie bei Lungenhochdruck meiden sollten

Die folgenden Lebensmittel enthalten besonders viel Salz. Sie sollten sie deshalb möglichst meiden.

  • Brot und Backwaren
  • Viele Käsesorten und Käseprodukte (z.B. Fondue und Raclette)
  • Fleisch und Wurstwaren (z.B. Trockenfleisch, Würste, Speck)
  • Geräucherter Lachs
  • Fertiggerichte
  • Salzige Snacks (z.B. Chips, Salznüsse)
  • Suppen
  • Oliven
  • Saucen (z.B. Ketchup, Bratensauce, Sojasauce)
  • Getränke: Mineralwasser, alkoholische Getränke
     

Healthy food in shopping bag

Drei praktische Tipps für Menschen mit PH

1. Achten Sie auf eine salzreduzierte Ernährung

  • Verzichten Sie auf Fertigprodukte und bereiten Sie Ihre Speisen möglichst oft selbst und mit frischen Zutaten zu.
  • Würzen Sie Ihre Speisen mit weniger Speisesalz, Streu-/Flüssigwürze, Kräutersalz, Bouillon, Sojasauce.
  • Würzen Sie für mehr Geschmack mit Kräutern oder Zwiebeln, Knoblauch, Zitrone, Pfeffer, Paprika. Geben Sie Salz erst am Schluss hinzu.
  • Backen Sie Ihr Brot selbst.
  • Achten Sie bei Fertigprodukten auf die Inhaltsstoffe, um eine Vorstellung zu haben, wie viel Salz darin steckt.
  • Bevorzugen Sie salzarme Wurstsorten.
  • Wählen Sie ungesalzene Nüsse statt gesalzener Snacks, Gemüsesticks statt Chips, Kräuterquark statt Hartkäse.
  • Beachten Sie den Natriumgehalt beim Mineralwasser und trinken Sie bevorzugt Leitungswasser.

Reduzieren Sie den Salzgehalt Ihres Essens schrittweise, damit Sie sich an den neuen Geschmack gewöhnen.
 

2. Halten Sie die empfohlene Trinkmenge ein

Versuchen Sie, die empfohlene Trinkmenge von 1.5 bis 2 Liter möglichst einzuhalten – zu viel oder zu wenig kann den Körper zusätzlich belasten.

Fragen Sie, wenn Sie unsicher sind, Ihren Arzt/Ihre Ärztin.
 

3. Kontrollieren Sie regelmässig Ihr Gewicht

Eine rasche Gewichtszunahme kann ein Hinweis auf eine Wasseransammlung im Körper sein. Eine Gewichtszunahme von mehr als 2 kg in 1 bis 3 Tagen müssen Sie sofort Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin melden.

Wiegen Sie sich möglichst täglich zur gleichen Zeit – idealerweise morgens nach dem Aufstehen – und notieren Sie Ihr Gewicht.

 Inspiration: Entdecken Sie die mediterrane Ernährung

Frischer Lachs mit Salat auf dem Teller

Die mediterrane Ernährung gilt als besonders gesundheitsförderlich für Herz und Lunge. Sie zeichnet sich durch viel frisches Gemüse, gesunde Fette (Olivenöl, Fisch) und eine moderate Eiweisszufuhr aus. Diese Ernährungsweise kann Entzündungen reduzieren und die allgemeine Herzgesundheit verbessern.

Typische Bestandteile der mediterranen Ernährung:

  • Viel frisches Obst und Gemüse
  • Vollkornprodukte statt weissem Mehl
  • Gesunde Fette aus Nüssen, Samen und Fisch
  • Mässiger Konsum von Milchprodukten
  • Begrenzter Fleischkonsum, Fokus auf pflanzliche Eiweisse

Die Auswahl an mediterranen Rezepten ist gross und vielseitig. Haben Sie ein Kochbuch? Vielleicht entdecken Sie neue Lieblingsgerichte.

Bleiben Sie informiert

Die Ernährung ist ein wichtiger Teil im Alltag mit pulmonaler Hypertonie – genauso wie Bewegung, Achtsamkeit und die ärztliche Begleitung.

Unter Tipps für den Alltag mit pulmonaler Hypertonie finden Sie nützliche Informationen für das Leben mit PH, Broschüren zum Download und Sie erfahren, wo Betroffene Rat und Unterstützung bekommen.

Reviewer
Geprüft von
Author's Avatar
Brigitte Reinhart
Name and Affiliation
Dr. rer. nat. Brigitte Reinhart
Description

Medical Services Manager, MSD Schweiz

Brigitte Reinhart ist ausgebildete Molekularbiologin und Gentechnologin. Sie ist sehr erfahren in angewandter medizinischer Forschung und arbeitet seit mehr als 15 Jahren in medizinischen Abteilungen grosser pharmazeutischer Unternehmen. Als Medical Services Manager von MSD stellt sie die Qualität und Richtigkeit der hier veröffentlichten Inhalte sicher.

Hat Ihnen der Beitrag gefallen? Hier können Sie ihn liken oder teilen.