In der Schweiz erkranken jährlich rund 2'500 Männer und 2'000 Frauen an Darmkrebs. Fast alle Betroffenen sind bei der Diagnose über 50 Jahre alt.
Wie entsteht Darmkrebs?
Meistens entwickelt sich Darmkrebs aus gutartigen Wucherungen der Schleimhaut an der Innenwand des Dickdarms oder Enddarms. Diese Wucherungen werden Polypen genannt. Einige Arten von Polypen können sich im Laufe der Zeit (normalerweise viele Jahre) in Krebs verwandeln, aber nicht alle Polypen werden zu Krebs.
Anzeichen und Symptome von Darmkrebs
Kolorektalkarzinome wachsen langsam. Über einen langen Zeitraum verursachen sie keine Beschwerden. Haben sie eine gewisse Grösse erreicht, können sie eines oder mehrere der folgenden Symptome auslösen:
- veränderte Stuhlgewohnheiten, z. B. plötzlicher Durchfall oder Verstopfung oder Wechsel zwischen beidem
- Stuhldrang ohne Entleerung
- Rektalblutung mit hellrotem Blut
- Blut im Stuhl, das den Stuhl dunkelbraun oder schwarz aussehen lässt
- Krämpfe oder Unterleibsschmerzen
- Schwäche und Müdigkeit
- unbeabsichtigter Gewichtsverlust.
Viele dieser Symptome können auch durch andere Erkrankungen verursacht werden, wie z.B. Infektionen, Hämorrhoiden oder Reizdarmsyndrom. Sie sollten jedoch ärztlich untersucht werden.
Risikofaktoren für Darmkrebs
Forscher haben mehrere Faktoren gefunden, die das Risiko für Darmpolypen oder Darmkrebs erhöhen können. Einige von ihnen hängen mit dem persönlichen Lebensstil zusammen und können daher vermieden oder zumindest reduziert werden.
Risikofaktoren, die beeinflusst werden können:
- Übergewicht oder Adipositas
- ungenügende körperliche Aktivität
- übermässiger Konsum von rotem Fleisch
- Alkoholkonsum
- Rauchen.
Risikofaktoren, die nicht beeinflusst werden können:
- zunehmendes Alter
- Geschlecht (Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen)
- genetische Veranlagung.
Prävention von Darmkrebs
Es gibt keinen sicheren Weg, Darmkrebs zu verhindern. Aber ein gesunder Lebensstil kann dazu beitragen, das Erkrankungsrisiko zu senken. Halten Sie sich an die folgenden Tipps.
5 Tipps für einen gesunden Lebensstil
- Bewegen Sie sich ausreichend.
- Halten Sie Ihr Gewicht im Normbereich.
- Essen Sie wenig rotes Fleisch, aber genügend Nahrungsmittel, die viele Ballaststoffe enthalten., z.B. Vollkornprodukte, Gemüse und Obst.
- Trinken Sie wenig Alkohol.
- Rauchen Sie nicht.
- Nutzen Sie die Möglichkeiten der Darmkrebsfrüherkennung.
Darmkrebsfrüherkennung ist wichtig
Wird Darmkrebs in einem frühen Stadium erkannt, ist er in den meisten Fällen heilbar. Deshalb sind Vorsorgeuntersuchungen so wichtig. Der «Blut-im-Stuhl-Test» und die Darmspiegelung sind zwei bewährte Methoden zur Entdeckung von Darmkrebs und seiner Vorstufen.
Blut-im-Stuhl-Test
Der «Blut-im-Stuhl-Test» kann selbstständig zuhause durchgeführt werden. Er ist beim Arzt oder in der Apotheke erhältlich. Der Test weist selbst nicht sichtbare Spuren von Blut im Stuhl nach, das von Darmkrebs oder möglichen Vorstufen einer Darmerkrankung, den Polypen, ausgehen kann. Die Zuverlässigkeit des Tests ist gut, wenn dieser alle zwei Jahre durchgeführt wird.
Darmspiegelung
Die Darmspiegelung (Koloskopie) ist eine sehr zuverlässige Methode zur Entdeckung von Darmkrebs. Dabei untersucht ein Spezialist das Innere des Darms mit einem biegsamen Schlauch und einer kleinen Kamera. Diese überträgt die Bilder des Darms direkt auf einen Monitor. So kann ein Tumor mit hoher Wahrscheinlichkeit entdeckt und mögliche Polypen direkt entfernt werden.
Therapiemöglichkeiten bei Darmkrebs
Die häufigsten Behandlungsoptionen sind:
- Operation
- Strahlentherapie (Radiotherapie)
- Radio-Chemotherapie
- Chemotherapie
- zielgerichtete Therapien
- Immuntherapie
- Radiofrequenz-Thermoablation zur Behandlung von Leber- oder Lungenmetastasen
- Embolisation zur Behandlung von Lebermetastasen.
Diese Behandlungen können einzeln, kombiniert oder nacheinander angewendet werden.
Medical Services Manager, MSD Schweiz
Brigitte Reinhart ist ausgebildete Molekularbiologin und Gentechnologin. Sie ist sehr erfahren in angewandter medizinischer Forschung und arbeitet seit mehr als 15 Jahren in medizinischen Abteilungen grosser pharmazeutischer Unternehmen. Als Medical Services Manager von MSD stellt sie die Qualität und Richtigkeit der hier veröffentlichten Inhalte sicher.