Was ist ein Melanom?
Das Melanom, auch schwarzer Hautkrebs genannt, ist eine Krebserkrankung, die überall am Körper entstehen kann. In der Medizin spricht man auch vom «malignen» Melanom. Es gibt verschiedene Formen, die sich in ihrem Aussehen und ihrem Wachstumsverhalten unterscheiden. Grundsätzlich kann ein Melanom an jeder Stelle des Körpers entstehen, auch in den Augen, im Mund, am Kopf und unter den Nägeln.
Wie entsteht ein Melanom?
Ein Melanom entsteht, wenn sich die pigmentproduzierenden Zellen der Haut, die sogenannten Melanozyten unkontrolliert teilen. Das kann mehrere Monate oder Jahre dauern. Ungefähr ein Drittel aller Melanome entsteht aus Muttermalen.
Die Melanozyten produzieren das Pigment «Melanin», das der Haut ihre gebräunte Farbe verleiht. Melanin schützt die tieferen Schichten der Haut vor Schädigungen durch die UV-Strahlung der Sonne. Die Oberhaut ist von den tieferen Hautschichten durch die sogenannte Basalmembran getrennt. Wenn der Hautkrebs weiter fortgeschritten ist, wächst er in der Regel durch diese Barriere hindurch und dringt in die tieferen Hautschichten ein.
- Bei Männern tritt das Melanom häufig an Brust und Rücken auf.
- Bei Frauen entsteht ein Melanom häufiger an den Beinen, im Gesicht und am Hals.
Ein Melanom kann sich über die Lymph- und Blutbahnen ausbreiten und anderswo im Körper Metastasen bilden.
In der Schweiz erkranken jedes Jahr rund 1'700 Männer und 1'400 Frauen an einem Melanom. Das Durchschnittsalter bei der Diagnose beträgt 65 Jahre. Das Melanom ist zugleich eine der häufigsten Krebsarten bei jungen Erwachsenen unter 30 Jahren, insbesondere bei Frauen.
Wie sieht ein Melanom aus?
Melanome erscheinen oft als dunkle bis schwarze Flecken auf der Haut. Sie können unterschiedlich aussehen und flach oder erhaben sein. Häufig entstehen sie aus bereits vorhandenen Muttermalen und verändern sich in Grösse, Form und Farbe.
Mögliche Erscheinungsformen
Bei der Erkennung eines Melanoms hilft die sogenannte ABCD-Regel. Sie beschreibt die Merkmale von Muttermalen, bei denen es sich um ein Melanom handeln könnte und ist eine hilfreiche Anleitung zur Überwachung von Hautveränderungen.
- Weitere Informationen zur ABCD-Regel finden Sie unter Prävention und Früherkennung.
- In diesem Quiz können Sie Ihr Wissen über Melanome testen.
Welche Melanom-Typen gibt es?
Beim Melanom werden verschiedene Typen unterschieden. Die Bestimmung des Typs ist wichtig, weil sie Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin helfen kann zu verstehen, wo und wie schnell das Melanom wahrscheinlich wachsen wird.
Die Haupttypen sind:
- Oberflächliches streuendes Melanom: Es ist die häufigste Form des Melanoms und macht rund 70 % aller Melanome aus. Es wächst an der Oberfläche, also auf der obersten Hautschicht und breitet sich aus. Mit der Zeit kann es tiefer in die Haut eindringen.
- Noduläres Melanom: Es ist die zweithäufigste Form des Melanoms und betrifft rund 15-30 % aller Melanom-Erkrankungsfälle. Es wächst in der Regel schnell. Das Hauptmerkmal ist eine spürbare Verhärtung, die über die Hautoberfläche hinausragt und sich fest anfühlt.
Es gibt weitere, seltenere Formen wie das Lentigo-Maligna-Melanom (LMM), das eher bei älteren Menschen mit stark sonnengeschädigter Haut auftritt und das akrale lentiginöse Melanom (ALM), welches eher bei Menschen afrikanischer und asiatischer Abstammung vorkommt und sich an den Handflächen und Fusssohlen sowie unter den Fuss- und Fingernägeln entwickeln kann.
Weitere Informationen zu den verschiedenen Typen und Krankheitsstadien finden Sie unter Diagnose.
Krebs kann entstehen, wenn die DNA der Zellen sich verändert und die Zellen unkontrolliert wachsen. Bei Hautkrebs ist die ultraviolette (UV-) Strahlung im Sonnenlicht die Ursache, die zu dieser DNA-Veränderung der Zellen führt.
Ursachen und Risikofaktoren
Die Hauptursache für die Entstehung eines Melanoms liegt in wiederholter und intensiver UV-Belastung mit Sonnenbrand, insbesondere während der Kindheit und Jugend. Auch die regelmässige Bräunung der Haut im Solarium erhöht das Risiko für ein Melanom.
Weitere Risikofaktoren sind:
- Grosse Anzahl Leberflecken: Um die 100 oder mehr Muttermale oder Vorhandensein mehrerer atypischer Muttermale.
- Genetische Veranlagung: helle Haut, Sommersprossen und helles/rötliches Haar.
- Krankengeschichte: vorgängige andere Hautkrebserkrankungen.
- Familiengeschichte: Hautkrebs in der Familie.
- Geschwächtes Immunsystem: Wenn das Immunsystem geschwächt ist, kann es Krebszellen nicht effektiv erkennen oder bekämpfen, was zu einem erhöhten Risiko für Krebs führen kann.
- Höheres Alter: Die Wahrscheinlichkeit, an einem Melanom zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter.
- Xeroderma pigmentosum: eine seltene Hauterkrankung, die die Fähigkeit der Haut zur Reparatur von DNA-Schäden beeinträchtigt.
Medical Services Manager, MSD Schweiz
Brigitte Reinhart ist ausgebildete Molekularbiologin und Gentechnologin. Sie ist sehr erfahren in angewandter medizinischer Forschung und arbeitet seit mehr als 15 Jahren in medizinischen Abteilungen grosser pharmazeutischer Unternehmen. Als Medical Services Manager von MSD stellt sie die Qualität und Richtigkeit der hier veröffentlichten Inhalte sicher.