In der Schweiz gehört Morbus Crohn zusammen mit Colitis ulcerosa zu den häufigsten chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Insgesamt leiden über 40'000 Menschen an einer CED. Die Erkrankung betrifft oft jüngere Personen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren, wobei das Verhältnis zwischen Frauen und Männern ausgeglichen erscheint.
Wie entsteht Morbus Crohn?
Bei einem Darminfekt wehren sich die Immunzellen des Körpers, um die krankheitserregenden Keime wieder loszuwerden. Die dadurch entstehende Entzündung flacht nach erfolgreicher Beseitigung der Keime wieder ab. Bei diesem Prozess geben Botenstoffe des Immunsystems Signale weiter, die den Entzündungsprozess starten, unterhalten und kontrollieren.
Bei Morbus Crohn ist die körperliche Abwehr gestört. Die Botenstoffe des Immunsystems regen unter anderem ihre eigene Nachproduktion an, womit die Entzündung in Gang gehalten und intensiviert wird – wie in einem Teufelskreis. Die Entzündung wird chronisch.
Wie verläuft Morbus Crohn?
Zu Beginn der Erkrankung treten meist nur unspezifische Beschwerden auf wie Durchfälle, Bauchschmerzen oder Gewichtsverlust. Symptome, die wieder vergehen können und auch auf eine Magen-Darm-Verstimmung hindeuten können. Bestehen die Beschwerden aber über längere Zeit oder kommen sie immer wieder, so muss der Verdacht einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung näher untersucht werden.
Morbus Crohn tritt meist schubartig auf. Dabei sind die Dauer der beschwerdefreien Phasen sowie der Zeitpunkt eines erneuten Schubs nicht vorhersehbar.
Komplikationen bei Morbus Crohn
Je nach Schwere der Erkrankung können bei Morbus Crohn verschiedene Komplikationen auftreten. Dazu zählen:
- Fisteln
- Stenosen
- Obstruktion
- Perforation
- Abszesse
- Analfissuren
Einige Patienten werden im Verlauf ihrer Erkrankung operiert, um Fisteln zu behandeln oder um enge oder funktionslos gewordene Darmabschnitte zu entfernen.