Psoriasis, auch Schuppenflechte genannt, ist eine chronisch entzündliche, immunologisch vermittelte Hauterkrankung. Zu den sichtbaren Zeichen der Krankheit zählen sogenannte Plaques. Diese schuppigen Hautstellen können jucken und brennen und überall am Körper auftreten, insbesondere an den Ellenbogen, den Knien, in der Kreuzbeinregion und auf der behaarten Kopfhaut.
Die bei Psoriasis auftretende Entzündung kann neben der Haut auch andere Organe und Gewebe im Körper beeinträchtigen.
Was passiert bei einer Psoriasis?
Psoriasis ist eine Autoimmunkrankheit, bei der das Immunsystem überaktiv ist und zu einer beschleunigten Erneuerung der Oberhaut führt. Gesunde Hautzellen erneuern sich in ca. 28 Tagen. Bei Psoriasis dauert dieser Prozess nur ca. acht Tage. Die zu schnell wachsenden Hautzellen häufen sich auf der Hautoberfläche an, die betroffenen Hautstellen sind gerötet, trocknen aus und bilden die für die Krankheit typischen silbrig glänzende Schuppen (Plaques).
Es gibt verschiedene Formen von Psoriasis
Plaque Psoriasis (Psoriasis vulgaris) ist die häufigste Form der Schuppenflechte. Rund 95 % der von Psoriasis Betroffenen leiden daran. Die für diese Form typischen Plaques können am gesamten Körper vorkommen.
Es gibt weitere, seltenere Formen der Psoriasis. Zu diesen zählen unter anderen:
Psoriasis-Arthritis
Bei der Psoriasis-Arthritis sind neben der Haut auch die Gelenke von der Entzündung betroffen. Rund 20 % der Erkrankten leiden an dieser Form. Häufig treten die Gelenkbeschwerden nach den Hautveränderungen auf. Es ist wichtig, den Dermatologen über die Gelenkbeschwerden zu informieren, damit möglichst frühzeitig ein Rheumatologe beigezogen wird.
Psoriasis guttata
Diese Form tritt häufig nach bakteriellen Infektionen bei Kindern und Jugendlichen auf. Sie äussert sich durch kleine, rote Punkte, die am ganzen Körper auftreten können («guttata» bedeutet punktförmig). Ist die bakterielle Infektion verheilt, verschwindet auch die Psoriasis guttata.
Psoriasis pustulosa
Eine andere, selten vorkommende Form von Schuppenflechte ist die Psoriasis pustulosa, bei der sich kleine und grosse eitrige Bläschen auf geröteten Hautstellen bilden. Betroffen sein können einzelne Stellen, wie zum Beispiel die Handflächen und Fusssohlen. Psoriasis pustulosa kann aber auch am gesamten Körper auftreten.
Nagelpsoriasis
Bei etwa zwei Dritteln aller Betroffenen tritt zusätzlich Nagelpsoriasis auf. Dabei kommt es zu krankhaften Veränderungen der Finger- und oder Fussnägel. Sie bekommen kleine Dellen, werden dicker oder verformen sich.
Wie häufig ist Psoriasis?
Psoriasis gilt als eine der häufigsten und verbreitetsten Hautkrankheiten, von der rund zwei Prozent der Weltbevölkerung betroffen sind.
Meist erscheinen die ersten Krankheitssymptome im Jugendalter oder um das 40. Lebensjahr. Psoriasis kann aber in jedem Alter auftreten.
Verlauf der Psoriasis
Psoriasis ist eine chronische Erkrankung, die meist in Schüben verläuft. Der einzelne Schub kann unterschiedlich lange dauern. Auch das erscheinungsfreie Intervall kann sehr variieren. Während akuten Schüben kann starker Juckreiz auftreten.
Wie sich die Krankheit entwickelt, ist von Patient zu Patient und je nach Form der Schuppenflechte unterschiedlich.
29. Oktober ist Welt-Psoriasis-Tag
Er ist allen Betroffenen von Psoriasis und Psoriasis-Arthritis gewidmet und soll zur Aufklärung und einem besseren Verständnis über die Erkrankungen in der Öffentlichkeit beitragen.
Medical Services Manager, MSD Schweiz
Brigitte Reinhart ist ausgebildete Molekularbiologin und Gentechnologin. Sie ist sehr erfahren in angewandter medizinischer Forschung und arbeitet seit mehr als 15 Jahren in medizinischen Abteilungen grosser pharmazeutischer Unternehmen. Als Medical Services Manager von MSD stellt sie die Qualität und Richtigkeit der hier veröffentlichten Inhalte sicher.