Die Psoriasis-Arthritis kombiniert die Beschwerden einer Schuppenflechte an Haut und Nägeln mit chronischen Entzündungen an Gelenken, Sehnen und der Wirbelsäule. Häufig tritt zuerst die Schuppenflechte auf, bevor die Entzündungen an den Gelenken oder der Wirbelsäule beginnen.
Die Symptome der Psoriasis-Arthritis sind vielfältig und von Person zu Person unterschiedlich. So kann die Erkrankung jedes Gelenk und jede Hautstelle des Körpers befallen.
Typische Symptome der Psoriasis-Arthritis
- schuppige, gerötete Hautveränderungen
- gestörtes Nagelwachstum wie zum Beispiel punktförmige Dellen (Tüpfelnagel) und gelb-bräunliche Verfärbungen (Ölflecken)
- schmerzende, manchmal gerötete und/oder geschwollene Gelenke
- wurstartige Schwellungen und Missbildungen an Händen und Füssen
- Anfangs- oder Morgensteifigkeit der Gelenke
- Schmerzen an Sehnen und Bändern (Achillessehnenentzündung) oder an der Fusssohle
Psoriasis-Arthritis an der Wirbelsäule, auch Spondylitis genannt, führt zu Steifheit im Rücken oder Nacken und Schwierigkeiten beim Beugen.
Am häufigsten von Psoriasis-Arthritis betroffene Gelenke
Oft zeigen sich die Beschwerden zunächst in den Gelenken der
- Finger
- Zehen
- Knie
- Sprunggelenke
Auch die folgenden Gelenke können betroffen sein
- Kreuz-Darmbein-Gelenke
- Gelenke der Wirbelsäule
- Bänder, Sehnen und Sehnenansätze.
Wann sollte ein Arzt konsultiert werden?
Wenn an Ihrer Haut oder an Ihren Finger- und Fussnägeln krankhafte Veränderungen auftreten, sollten Sie Ihren Hausarzt konsultieren. Gleiches gilt für Gelenkbeschwerden. Wenn bei Ihnen Psoriasis diagnostiziert wurde, sollten Sie Ihren Arzt informieren, wenn auch Gelenkbeschwerden auftreten. Je früher die Diagnose Psoriasis-Arthritis gestellt und mit der Behandlung begonnen wird, desto eher lassen sich schwere Gelenkschädigungen vermeiden.
Bei der Psoriasis-Arthritis treten eine Haut- und eine Gelenkerkrankung zusammen auf. Häufig geschieht das aber nicht gleichzeitig, was die Diagnose der Psoriasis-Arthritis erschwert. Es ist wichtig, die Anzeichen der jeweils anderen Erkrankungen möglichst frühzeitig zu erkennen.
Steht die Haut im Mittelpunkt der Beschwerden, sollte ein Dermatologe konsultiert werden. Bestehen Gelenkschmerzen, wird Ihr Arzt Sie zu einem Rheumatologen überweisen.
Diagnose der Psoriasis-Arthritis
Es gibt keinen spezifischen Test, der die Diagnose Psoriasis-Arthritis bestätigt. Vielmehr lässt sich die Diagnose anhand verschiedener Untersuchungsergebnisse stellen.
Der Arzt geht dabei wie folgt vor:
Krankengeschichte des Patienten
Der Hausarzt erfasst in einem Anamnesegespräch die Krankheitsgeschichte des Patienten. Er fragt insbesondere nach einer bestehenden Psoriasis und nach rheumatischen Erkrankungen in der Familie. Besteht Verdacht auf eine Psoriasis, wird der Dermatologe einbezogen.
Körperliche Untersuchung
Der Arzt untersucht die Gelenke auf Druck- und Schmerzempfindlichkeit sowie auf Bewegungseinschränkungen. Falls gleichzeitig eine Psoriasis vorliegt, sucht er am Körper des Patienten nach den schuppenden geröteten Hautstellen und schätzt das Ausmass der Erkrankung ein.
Röntgenuntersuchung oder Magnetresonanztomographie (MRI)
Für die Erkrankung charakteristische Veränderungen an den Gelenken werden in der Bildgebung häufig sichtbar. Von individuellen Faktoren und konkreten Fragestellungen hängt ab, ob beispielsweise Röntgenuntersuchungen, Magnetresonanztomografie oder Ultraschall als bildgebende Technik eingesetzt wird.
Laborbefunde
Blutuntersuchungen können andere Arten von Arthritis mit ähnlichen Anzeichen und Symptomen ausschliessen. Bei Patienten mit Psoriasis-Arthritis können Bluttests hohe Entzündungswerte und einen leichten Mangel an roten Blutkörperchen aufzeigen, die Laborwerte können aber auch normal sein. Allerdings lassen die Blutwerte allein keine sichere Diagnose der Psoriasis-Arthritis zu. Es kann sein, dass auch Hautproben und Gelenkflüssigkeit entnommen und untersucht werden.
Für eine wirksame Behandlung der Psoriasis-Arthritis ist entscheidend, dass Hausarzt, Dermatologe und Rheumatologe zusammenarbeiten. Je früher die Krankheit erkannt und behandelt wird, desto besser können schwere Gelenkschäden verhindert werden. Betroffene sollten deshalb bei Krankheitsanzeichen möglichst umgehend einen Arzt aufsuchen.
Medical Services Manager, MSD Schweiz
Brigitte Reinhart ist ausgebildete Molekularbiologin und Gentechnologin. Sie ist sehr erfahren in angewandter medizinischer Forschung und arbeitet seit mehr als 15 Jahren in medizinischen Abteilungen grosser pharmazeutischer Unternehmen. Als Medical Services Manager von MSD stellt sie die Qualität und Richtigkeit der hier veröffentlichten Inhalte sicher.