Zur Behandlung der Psoriasis gibt es keine Standardtherapie. Der Arzt erstellt aus verschiedenen Optionen ein individuelles Behandlungskonzept.
Die Therapiewahl hängt von folgenden Faktoren ab:
- Form der Psoriasis
- Schweregrad der Erkrankung
- Alter, Geschlecht und Lebensumstände
- Reaktion auf vorangegangene Therapien
Hautpflege ist bei Psoriasis besonders wichtig
Die Hautpflege ist für Psoriasis-Patienten besonders wichtig. So sind auch in entzündungsfreien Phasen eine rückfettende Hautpflege und die Erhaltung des natürlichen Säureschutzmantels der Haut wichtig. Dazu eignen sich alkalifreie Reinigungslotionen und rückfettende Duschöle. Ihr Dermatologe wird Ihnen erklären, worauf Sie achten sollten.
Medikamente zur Behandlung der Psoriasis
Zur Behandlung der Psoriasis stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Dazu zählen:
Topische Arzneimittel
Bei der topischen Schuppenflechte-Therapie werden die betroffenen Hautstellen mit Salben, Cremes, Lotionen oder Tinkturen behandelt. Zu den Wirkstoffen dieser Medikamente zählen zum Beispiel Calcineurin-Inhibitoren, Dithranol, Glukokortikosteroide (Kortison) oder Vitamin D3.
Topische Arzneimittel kommen bei Psoriasis am häufigsten zum Einsatz. Auch Kombinationen mit anderen Therapieformen sind möglich.
Systemisch konventionelle Therapie
Bei schweren Formen der Psoriasis und Psoriasis-Arthritis können systemische Therapien oral eingenommene oder injiziert werden. Diese verteilen sich über den Blutkreislauf im gesamten Körper. Bei der systemischen Therapie werden zwei Gruppen unterschieden: die klassisch systemischen Therapien, die das Immunsystem an mehreren Stellen hemmen und die Biologika-Therapien, die gezielt in den Entzündungsprozess eingreifen. Beide Medikamentengruppen zählen zu den sogenannten Immunsuppressiva.
Biologika-Therapien
Biologika sind ebenfalls Immunsuppressiva. Sie werden jedoch biotechnisch hergestellt und greifen gezielt in das Immunsystem ein. Biologika werden bei Patienten eingesetzt, bei denen vorhergehende Therapien nicht wirksam waren. Biologika wirken rasch. Sie werden in regelmässigen Abständen gespritzt oder als Infusion verabreicht.
Weitere Therapieformen
Phototherapie
Die Verwendung von UV-Licht zur Behandlung einer Krankheit wird Phototherapie genannt. Die Phototherapie kommt auch zur Behandlung der Psoriasis zum Einsatz. Die Wirkung von ultravioletter (UV-) Strahlung kann zu einer deutlichen Verbesserung der von Schuppenflechte betroffenen Hautstellen führen. Die Behandlung findet in der Praxis eines Arztes oder in spezialisierten Kliniken und Pflegezentren statt.
Weitere unterstützende Therapien
Zusätzlich zur medikamentösen Behandlung können weitere Therapien hilfreich sein, um das Leben mit der Erkrankung zu erleichtern. So können Entspannungstechniken, Stressbewältigungstechniken oder eine Psychotherapie zum Behandlungserfolg bei Psoriasis beitragen.
Psoriasis ist nach heutigem medizinischem Stand nicht heilbar. Dank medizinischen Fortschritten kann sie aber gut behandelt werden und Betroffenen ein weitgehend normales Leben ermöglichen.
Medical Services Manager, MSD Schweiz
Brigitte Reinhart ist ausgebildete Molekularbiologin und Gentechnologin. Sie ist sehr erfahren in angewandter medizinischer Forschung und arbeitet seit mehr als 15 Jahren in medizinischen Abteilungen grosser pharmazeutischer Unternehmen. Als Medical Services Manager von MSD stellt sie die Qualität und Richtigkeit der hier veröffentlichten Inhalte sicher.