Risikofaktoren bei Morbus Bechterew

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Dr. rer. nat. Brigitte Reinhart
Morbus Bechterew, auch ankylosierende Spondylitis genannt, ist eine entzündlich rheumatische Erkrankung, die sich auf die gesamte Wirbelsäule ausdehnen und zu einer zunehmenden Verknöcherung der Wirbelknochen führen kann. Dieser Beitrag zeigt ein Kurzvideo mit einigen wissenschaftlich belegten Faktoren, die sich negativ auf die Krankheitsaktivität auswirken können. Nutzen Sie dieses Wissen und tragen Sie aktiv dazu bei, Ihre Lebensqualität zu erhöhen. Hier erfahren Sie, wie.
Rückenschmerzen

Die Diagnose Morbus Bechterew bedeutet das Leben mit einer chronisch entzündlichen rheumatischen Erkrankung der Wirbelsäule. Sie kann bis zur Verknöcherung der Wirbelknochen führen und Fehlstellungen wie einen gebeugten Gang verursachen.

Risikofaktoren bei Morbus Bechterew

Es gibt einige Faktoren, die den Verknöcherungsprozess der Wirbelsäule begünstigen können. Die Schweizerische Vereinigung Morbus Bechterew stellt diese im folgenden Kurzvideo anschaulich dar.

Haben Sie das Video angeschaut? Nun kennen Sie die Risken und können selbst aktiv dazu beitragen, diese zu vermeiden. 

Was Sie tun können, um das Risiko des Fortschreitens von Morbus Bechterew zu minimieren

Geben Sie das Rauchen auf

  • Wie das Video zeigt, kann Rauchen den Verknöcherungsprozess der Wirbelsäule verschlimmern und zu häufigeren Schmerzen und Bewegungsproblemen führen.
  • Sie senken damit zugleich Ihr Risiko für verschiedene andere Erkrankungen, einen Hirnschlag oder Herzinfarkt.
  • Lassen Sie sich von Ihrer Familie und Freunden unterstützen und fragen Sie in Ihrer Apotheke nach Hilfsmitteln, die Ihnen den Rauchstopp erleichtern können.

Verzichten Sie auf Alkohol

  • Im Video wird eine Studie erwähnt, die zeigte, dass Röntgenbilder von erkrankten Personen, die über einen Zeitraum von 2 Jahren regelmässig Alkohol tranken, mehr Schäden aufwiesen als diejenigen von Personen, die keinen Alkohol tranken.
  • Versuchen Sie es. Sehen Sie Alkohol als Genussmittel und trinken Sie ihn in Massen.
  • Am besten wäre, wenn Sie gänzlich darauf verzichten.

Streben Sie ein gesundes Körpergewicht an und halten Sie es

  • Starkes Übergewicht kann die Krankheitsaktivität bei Morbus Bechterew erhöhen und die Einschränkung der Wirbelsäulenbeweglichkeit fördern. Warum das so ist, ist wissenschaftlich noch nicht erwiesen, aber dass bei beiden Erkrankungen (starkes Übergewicht und Morbus Bechterew) Entzündungsprozesse involviert sind, kann möglicherweise eine Rolle spielen.
  • Ist Ihr Gewicht für Sie problematisch? Wenn Sie schon selbst versucht haben abzunehmen, fragen Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin nach Empfehlungen.
  • Vielleicht wäre eine Ernährungsberaterin/ein Ernährungsberater für Sie eine wertvolle Stütze beim Abnehmen.

Achten Sie auf ausreichend Schlaf

  • Eine im Video erwähnte Studie mit fast 85'000 Menschen legt nahe, dass Schlafmangel eine mögliche Ursache für die Entwicklung einer Autoimmunerkrankung sein kann und sich nachteilig auf das Immunsystem auswirkt.
  • Gönnen Sie Ihrem Körper den Schlaf, den er braucht und sehen Sie Schlaf als wichtige Möglichkeit, sich zu erholen.

Vermeiden Sie dauerhaft schwere körperliche Arbeit

  • Es gibt Hinweise dafür, dass körperlich anstrengende Arbeit die Folgen der Entzündung bei Morbus Bechterew verstärken kann.
  • Passen Sie Ihre Aktivitäten Ihrem Gesundheitszustand an und seien Sie achtsam mit sich. Übernehmen Sie sich nicht.
Note

Morbus Bechterew ist eine Autoimmunerkrankung

Das bedeutet, dass das Immunsystem fälschlicherweise körpereigenes Knorpel- und Knochengewebe angreift und schädigt. Dieser chronische Entzündungsprozess verursacht häufig Rückenschmerzen. Hier erfahren Sie mehr über Autoimmunerkrankungen und die Rolle des Immunsystems.

Facts Subtitle
WUSSTEN SIE, DASS...
  • in der Schweiz rund 80'000 Menschen von Morbus Bechterew betroffen sind?
  • die Krankheit meist zwischen dem 15. und 30. Lebensjahr ausbricht?
  • nur ein Bruchteil der Betroffenen diagnostiziert ist, da es von den ersten Symptomen bis zur Diagnosestellung im Durchschnitt rund 6 Jahre dauert?

Auf unserer Website finden Sie noch viel mehr Wissen über Morbus Bechterew und das Leben mit der Erkrankung. Und in unserem Magazin veröffentlichen wir regelmässig Beiträge zu vielfältigen Gesundheitsthemen. 

Wenn Sie mögen, sehen Sie sich um. Wir wünschen Ihnen eine gute Lektüre.

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Dr. rer. nat. Brigitte Reinhart
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Medical Services Manager, MSD Schweiz

Brigitte Reinhart ist ausgebildete Molekularbiologin und Gentechnologin. Sie ist sehr erfahren in angewandter medizinischer Forschung und arbeitet seit mehr als 15 Jahren in medizinischen Abteilungen grosser pharmazeutischer Unternehmen. Als Medical Services Manager von MSD stellt sie die Qualität und Richtigkeit der hier veröffentlichten Inhalte sicher.

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