1. Rheumatoide Arthritis ist eine Krankheit des Alters
Das lässt sich so nicht sagen. Rheumatoide Arthritis (RA) ist eine entzündlich rheumatische Autoimmunerkrankung. Anders als häufig angenommen, handelt es sich nicht um eine Krankheit, die nur ältere Menschen betrifft. Es gibt Formen, die bei jüngeren Personen auftreten, und das Altersmaximum bei neuen Fällen liegt zwischen 50 und 54 Jahren. Es gibt allerdings einen geschlechterspezifischen Unterschied, da mindestens doppelt so viele Frauen betroffen sind wie Männer.
2. Es ist normal, rheumatoide Arthritis zu bekommen, wenn man älter wird
Das stimmt nicht. Bei der altersbedingten Osteoarthrose tritt in den Gelenken Reibung auf. Es kann jedes Gelenk betroffen sein, am häufigsten jedoch die Gelenke in den Knien, Hüften, Händen und Füssen sowie die Facettengelenke. Bei der RA handelt es sich nicht um den normalen altersbedingten Gelenkverschleiss. RA ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das körpereigene Autoimmunsystem fehlgesteuert ist und irrtümlicherweise Knorpel, Knochen und Gelenkschleimhaut angreift. RA sollte angemessen behandelt werden.
3. Wenn ich an rheumatoider Arthritis leide, darf ich keinen Sport machen
Im Gegenteil: Körperliche Aktivität und Bewegung haben bei RA zahlreiche gesundheitliche Vorteile, wie z.B. eine Verbesserung der Gesundheit der Gelenke, der Mobilität und des psychischen Wohlbefindens, gleichzeitig wird Müdigkeit reduziert. Körperliche Aktivität verschlimmert weder die Symptome noch führt sie zu weiteren Gelenkschäden.
Das optimale Trainingsprogramm für RA-Patienten sollte sowohl aerobes Ausdauertraining als auch Krafttraining beinhalten. Übungen mit hoher Intensität sind effizienter als solche mit niedriger Intensität, um die aerobe Kapazität, die Muskelkraft, die Gelenkbeweglichkeit und die körperliche Funktion bei Patienten mit kontrollierter und aktiver RA zu steigern, ohne die Krankheitsaktivität nachteilig zu beeinflussen. Dennoch sind 71% der RA-Patienten nicht regelmässig körperlich aktiv.
Zur Verbesserung dieser Statistik können Ärzte ihren RA-Patienten die Vorteile körperlicher Aktivitäten erklären und ihnen spezielles Informationsmaterial zu einem geeigneten Übungsprogramm zur Verfügung stellen. Sehr wichtig für körperliche Aktivität und Bewegung sind die Unterstützung durch Fitnesstrainer und den zuständigen Arzt bzw. die zuständige Ärztin.