Blasenkrebs – Ursachen und Risikofaktoren

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Brigitte Reinhart
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Dr. rer. nat. Brigitte Reinhart
Warum entsteht Blasenkrebs? Welche Faktoren beeinflussen das Erkrankungsrisiko? Lässt sich Blasenkrebs verhindern? Hier bekommen Sie Antworten auf diese Fragen und erfahren, wie Sie dazu beitragen können, Ihr Risiko für Blasenkrebs zu senken.
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Warum entsteht Blasenkrebs?

Die genauen Ursachen für Blasenkrebs sind bis heute nicht abschliessend geklärt. Forschende gehen davon aus, dass verschiedene Faktoren das Erkrankungsrisiko beeinflussen können. Einige dieser Faktoren lassen sich beeinflussen – andere nicht.

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Risikofaktoren für Blasenkrebs 

Zu den Faktoren, welche die Entstehung von Blasenkrebs begünstigen können, zählen:
 

Rauchen ist der wichtigste Risikofaktor. 

Bei Menschen, die rauchen, ist die Wahrscheinlichkeit, an Blasenkrebs zu erkranken, mindestens dreimal so hoch wie bei Menschen, die nicht rauchen. Rund die Hälfte aller Blasenkrebserkrankungen sind auf das Rauchen zurückzuführen. 

Grund dafür ist, dass Zigarettenrauch zahlreiche krebserregende Substanzen enthält. Beim Rauchen gelangen diese ins Blut und werden von den Nieren aus dem Blut herausgefiltert. Zusammen mit dem Urin gelangen sie daraufhin in die Blase und schädigen dort das Organ, bis sie mit dem Urin ausgeschieden werden. 

Ein Rauchstopp lohnt sich zu jeder Zeit und senkt das Risiko für verschiedene Krebserkrankungen!

Menschen, die über längere Zeit bestimmten Chemikalien ausgesetzt sind (z. B. Amine in der Gummi-, Leder-, Textil-, Farb- oder Chemieindustrie), haben ein erhöhtes Risiko für Blasenkrebs.

Auch Coiffeure und Lastwagenfahrer gelten aufgrund häufigen Kontakts mit Chemikalien bzw. Abgasen als potenziell gefährdeter.

Die Einnahme bestimmter Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel kann das Risiko für Blasenkrebs erhöhen. 

Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass das Diabetes-Medikament Pioglitazon mit einem erhöhten Risiko für Blasenkrebs verbunden sein könnte. Das Risiko scheint höher zu sein, wenn höhere Dosen verwendet werden. 

Die langfristige Einnahme des Chemotherapeutikums Cyclophosphamid kann die Blase reizen und das Risiko für Blasenkrebs erhöhen.

Nahrungsergänzungsmittel mit Aristolochiasäure (hauptsächlich in Kräutern aus der Familie der Aristolochia) wurden mit einem erhöhten Risiko für Blasenkrebs, in Verbindung gebracht.

Menschen, die täglich viel Flüssigkeit zu sich nehmen, erkranken tendenziell seltener an Blasenkrebs. Das könnte daran liegen, dass sie ihre Blase häufiger entleeren, was verhindern könnte, dass Chemikalien in der Blase verbleiben.  

Für gesunde Erwachsene sind 1-2 Liter Flüssigkeit pro Tag empfohlen, am besten Wasser. 

Das Risiko für Blasenkrebs steigt bei Männern ab dem 60. Lebensjahr deutlich an. 

Männer sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Frauen.

Es wird vermutet, dass chronische Reizungen oder Entzündungen der Blase das Risiko für Blasenkrebs erhöhen können.

Familiäre Vorbelastung

Menschen mit einer familiären Häufung von Blasenkrebs haben ein höheres Risiko, selbst daran zu erkranken. Dies kann daran liegen, dass sie denselben krebserregenden Stoffen, z. B. Tabakrauch ausgesetzt sind. 

Auch genetisch bedingte Veränderungen, die den Abbau bestimmter Giftstoffe im Körper erschweren, wie Varianten der Gene GSTM1 oder NAT2, können das Risiko für Blasenkrebs zusätzlich erhöhen.
 

Seltene genetische Syndrome

In seltenen Fällen kann ein erblichen Gensyndrom das Risiko für Blasenkrebs erhöhen. 

Dazu gehören:

  • Mutation des Retinoblastom-Gens (RB1): Diese kann bei Säuglingen Augenkrebs verursachen und erhöht auch das Risiko für Blasenkrebs.
     
  • Mutationen im PTEN-Gen (Cowden-Krankheit): Steht vor allem mit Brust- und Schilddrüsenkrebs in Verbindung, erhöht aber auch das Risiko für Blasenkrebs.
     
  • Lynch-Syndrom (auch bekannt als hereditäres nicht-polypöses kolorektales Karzinom oder HNPCC): wird vor allem mit Dickdarm- und Gebärmutterkrebs in Verbindung gebracht, kann aber auch das Risiko für Blasenkrebs erhöhen.

Die Bestrahlung des Beckens kann das Risiko für Blasenkrebs erhöhen.

Wie Sie Ihr Blasenkrebs-Risiko senken können

Risikofaktoren wie Ihr Alter oder genetische Veranlagung können Sie nicht verändern. Es gibt aber Risikofaktoren, die Sie beeinflussen können:

  • Rauchen Sie nicht: Ein Rauchstopp reduziert das Risiko nachweislich.
     
  • Halten Sie die Sicherheitsvorschriften am Arbeitsplatz ein, wenn Sie mit krebserregenden Stoffen arbeiten. 
     
  • Trinken Sie 1-2 Liter Wasser pro Tag: Menschen, die täglich genug Flüssigkeit aufnehmen, haben ein geringes Risiko an Blasenkrebs zu erkranken. 

Sie unterstützen damit Ihre Gesundheit und tragen zu Ihrem allgemeinen Wohlbefinden bei.

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Brigitte Reinhart
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Dr. rer. nat. Brigitte Reinhart
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Medical Services Manager, MSD Schweiz

Brigitte Reinhart ist ausgebildete Molekularbiologin und Gentechnologin. Sie ist sehr erfahren in angewandter medizinischer Forschung und arbeitet seit mehr als 15 Jahren in medizinischen Abteilungen grosser pharmazeutischer Unternehmen. Als Medical Services Manager von MSD stellt sie die Qualität und Richtigkeit der hier veröffentlichten Inhalte sicher.

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